Hintergrund Impfung - kleiner Piks rettet Leben
In Deutschland gibt es keinen Impfzwang. Trotzdem sollten Sie Impfen nicht als Kinderkram abtun. Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt beraten!
Auch Erwachsene können sich anstecken, wenn das Kind krank wird. Kinderkrankheiten wie Masern verlaufen bei Erwachsenen oft schwerer und können lebensgefährlich werden.
Eine Grundimmunisierung in der Kindheit ist wichtig. Aber nicht vergessen: Alle paar Jahre muss die Impfung aufgefrischt werden. Sonst sind Sie als Erwachsener nicht ausreichend geschützt.
Manche Krankheiten, die lebensbedrohlich werden können, fangen harmlos an. Diphterie etwa wird im Anfangsstadium häufig mit einer Mandelentzündung verwechselt. Die Krankheit, früher als `Würgeengel der Kinder´ bezeichnet, führte besonders bei jungen Menschen häufig zum Tode. Lassen Sie Ihren Diphterie-Impfschutz alle zehn Jahre auffrischen!
Mit Tetanus (Wundstarrkrampf) kann man sich durch kleine Verletzungen der Haut infizieren, wie zum Beispiel durch Splitter. Drei Viertel der Fälle verlaufen tödlich. Eine Tetanus-Impfung sollte alle zehn Jahre aufgefrischt werden.
Gegen die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) sollten sich in den Epidemiegebieten alle gefährdeten Personen impfen lassen. FSME wird vor allem zwischen März und November durch Zeckenbisse übertragen.
In der Schwangerschaft können Röteln zu schweren Behinderungen beim ungeborenen Kind führen. Mädchen sollten zwischen dem 11. und dem 16. Lebensjahr gegen Röteln geimpft werden. Die Impfung erfolgt als Kombination auch gegen Masern und Mumps.
Hepatits A, eine Entzündung der Leber, wird weltweit durch kotverschmutzte Lebensmittel übertragen. Häufig sind Touristen aus südlichen Reiseländern betroffen. Besonders Touristen, die Länder mit mangelnder Nahrungsmittel-Hygiene besuchen, sollten sich gegen Hepatitis A impfen lassen. Für diese Länder bietet sich die Impfung in Kombination mit einer Typhus-Impfung an.
Hepatitis B wird durch Körperflüssigkeiten wie Blut oder Sperma übertragen. Auch durch unsaubere Piercing- und Tattoo-Methoden kann die Leberentzündung übertragen werden. Nach einer Grundimmunisierung kann der Arzt durch eine Blutuntersuchung überprüfen, ob der Schutz noch hält. Sonst nach fünf bis zehn Jahren auffrischen!
Grippe ist die Infektionskrankheit, an der in Deutschland die meisten Menschen sterben. Gegen Influenza (Virus-Grippe) sollten sich Senioren ab 60 impfen lassen sowie Menschen, die viel Kontakt zu anderen haben. Auch Kinder und jüngere Erwachsene mit Diabetes, Asthma, Angina pectoris, HIV-Infizierte und Leukämiepatienten sollten sich impfen lassen. Eine jährliche Impfung ist notwendig.
Pneumokokken können verschiedene Krankheiten auslösen wie Hirnhautentzündung, Lungen- oder Mittelohrentzündung. Für Ältere oder Menschen mit geringen Abwehrkräften können Pneumokokken tödlich sein. Nach einer Grundimpfung erfolgt alle sechs Jahre eine Auffrischung.
Kinderlähmung (Poliomyelitis) ist eine Infektionskrankheit, die zu dauerhaften Lähmungen oder sogar zum Tode führt.
Seit 1990 wurde in Deutschland keine Polio-Erkrankung mehr bekannt, in Afrika und Asien können sich Reisende aber infizieren. Die Auffrischung erfolgt alle zehn Jahre.
Tollwut wird in der Regel durch den Biss eines infizierten Tieres übertragen. Füchse sind Hauptvirusträger, von ihnen geht auch eine Gefahr für Haustiere aus. Nach Ausbruch der Krankheit führt Tollwut immer zum Tod. Wer viel mit Tieren zu tun hat oder in Tollwutgebiete fährt, sollte sich impfen lassen.
Wer auf Reisen geht, sollte sich beim Hausarzt erkundigen, welche Impfungen für das Urlaubsziel empfohlen werden. Die Kosten für Reiseschutzimpfungen müssen Sie selbst zahlen. Das sollten Ihnen Ihre Gesundheit aber wert sein. Für manche Länder ...
... empfiehlt sich eine Impfung gegen Meningokokken, Cholera oder Gelbfieber. Eine Malaria-Impfung gibt es noch nicht. Achten Sie deshalb stets auf ausreichenden Mückenschutz. Denken Sie bei Nahrungsmitteln an den Spruch - `Peel it, boil it or forget it´. Dann steht einem unbeschwerten Urlaub nichts im Wege.
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