Alle Gesundheit-Artikel vom 01. Juli 2004
Auch Bakterien haben eine innere Uhr

Interner Zeitmesser ist Sache einzelner ZellenAuch Bakterien haben eine innere Uhr

London (rpo). Auch einzellige Organismen können eine stabile innere Uhr besitzen. Wissenschaftler in Grenoble haben jetzt entdeckt, dass die Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus' und anderer Körperfunktionen nicht mehr als eine Zelle braucht. Während Wissenschaftler bislang davon ausgingen, ein solch interner Zeitmesser könne nur durch eine Zusammenarbeit mehrerer Zellen funktionieren, konnten französische Forscher nun auch bei einzelligen Cyanobakterien eine innere Uhr nachweisen, die beispielsweise die zeitliche Koordination beim An- und Abschalten von Genen steuert. Über ihre Entdeckung berichten Irina Mihalcescu von der Joseph-Fourier-Universität in Grenoble und ihre Kollegen im Fachmagazin "Nature" (Bd. 430, S. 81). Viele Lebewesen, darunter Säugetiere, Insekten, Pflanzen und Pilze, besitzen eine innere Uhr, die den Schlaf-Wach-Rhythmus und andere Körperfunktionen reguliert. Häufig orientiert sich diese innere Uhr am Tageszyklus der Erde oder nutzt Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Zellen innerhalb des Organismus zur Zeitmessung. Ob jedoch auch einzellige Organismen ihre Zeit selbstständig messen können und wie sie dies bewerkstelligen, war bislang unklar. In ihren Experimenten untersuchten Irina Mihalcescu und ihr Team einzelne Cyanobakterien der Art Synechoccocus elongatus und daraus heranwachsende Kolonien. Die Forscher beobachteten dabei über viele Tage hinweg den Rhythmus, in dem bestimmte Gene an- und wieder ausgeschaltet wurden. Dabei fanden sie heraus, dass bei Cyanobakterien tatsächlich jede Zelle eine eigene innere Uhr besitzt, die ihren Tagesablauf individuell steuert. Sie funktioniert ohne Kontakt zu anderen Bakterienzellen und lässt sich weder durch äußere Einflüsse wie Temperaturschwankungen noch durch Stoffwechseländerungen wie beispielsweise Zellteilungen aus dem Takt bringen. Die Wissenschaftler vermuten daher, dass sich diese innere Uhr auf ein Netzwerk biochemischer Reaktionen in der Zelle stützt.

Gesunde Gelenke: den Schmerz aufs Kreuz legen

Neue OperationsmethodenGesunde Gelenke: den Schmerz aufs Kreuz legen

Eschborn (rpo). Eine falsche Drehung, eine ruckartige Bewegung - und schon ziehts höllisch im Kreuz. Manchen bereitet das Knie beim Treppensteigen Probleme, anderen schmerzt die Schulter oder der steife Nacken: Gelenkbeschwerden sind Volkskrankheit Nummer eins. Was kann man dagegen tun? Rund 55 Prozent der Patienten in einer orthopädischen Praxis leiden an Wirbelsäulen-Beschwerden. Etwa 30 Prozent sind Kniepatienten und der Rest hat Schmerzen in der Schulter, Probleme mit den Sprung- oder kleinen Hand- und Fußgelenken. Heute bieten bessere Medikamente mit breiterem Wirkungsspektrum eine erfolgreiche Behandlung und vermindern Risiken - zum überwiegenden Teil kommt man ohne kortisonhaltige Substanzen aus, erklärt Dr. Hubert Buchner, Orthopäde und Sportmediziner in einem Interview der "Neue Apotheken Illustrierte/Gesundheit". Außerdem gibt es neue Operationsmethoden, die weniger verletzen, also mit kleineren Hautschnitten auskommen. Das trifft insbesondere bei Operationen an der Wirbelsäule und an den großen Gelenken wie Kniegelenken und Schultergelenken zu. Hier können überwiegend "Nadelöhr-Operationen" eingesetzt werden - die Verletzung der Haut ist auf minimale Einschnitte begrenzt, das bedeutet eine viel schnellere Genesung als früher.