Alle Gesundheit-Artikel vom 01. Mai 2004
Schon Babys knirschen mit den Zähnen
Schon Babys knirschen mit den Zähnen

Langfristig schwere Schäden möglichSchon Babys knirschen mit den Zähnen

Marburg (rpo). Zähneknirschen ist kein Phänomen des Alters. Es beginnt meist schon in frühen Kindheitstagen. Ungefähr die Hälfte aller Babys über zehn Monate ist davon betroffen, wie das Deutsche Grüne Kreuz berichtet. Die Ursache des frühen Knirschens sei bislang noch unbekannt. Zwar sei das Verhalten im Prinzip nicht beunruhigend. Langfristig allerdings könne es zu schweren Zahnschäden führen. Bei jedem zweiten Zwölfjährigen seien bereits Veränderungen im Mundraum zu erkennen, die auf derartig erhöhte Muskelbewegungen hindeuteten. Leichte Formen des Zähneknirschens führen laut Grünem Kreuz lediglich zu einer verstärkten Abnutzung der Eckzähne, stärkere Ausprägungen aber zu einer Abnutzung aller Frontzähne und im Laufe der Zeit auch der Backenzähne. Erste Hinweise könnten chronische Zahnschmerzen oder lockere Zähne sein. Auch Verspannungen im Kopf-Halsbereich sowie Gesichts- und Kopfschmerzen seien möglich. Intensives Knirschen während der Nacht führe auch zu einer Überbeanspruchung der Kaumuskeln und des Kiefergelenks, so dass irreparable Schäden am ganzen Kausystem auftreten könnten. Als Beispiele nennen die Mediziner ein Abschleifen der Zähne bis zum Zahnbeinkörper, chronische Abnutzung des Kiefergelenks und schmerzhafte Knoten in den Kaumuskeln. Eine ursächliche Behandlung ist nach Angaben der Experten schwierig, da oftmals psychische Belastung, Stress oder Überforderung die Auslöser seien. Damit das Knirschen keine gesundheitlichen Auswirkungen habe, sollten die Zähne eingeschliffen werden. Auch eine Knirscherschiene aus metallverstärktem Kunststoff, die über Nacht wie eine Schutzkappe auf die Zähne gesetzt werde, mindere die Abnutzung der Zähne und schone das Kiefergelenk. Je früher die Schienentherapie einsetzte, umso eher könnten langfristige Folgen des Knirschens vermieden werden.

Wie eine Kautablette Zahnpasta Konkurrenz macht

Weniger Aufwand bei der ZahnreinigungWie eine Kautablette Zahnpasta Konkurrenz macht

Witten (rpo). In der Zahnpflege soll künftig eine Kautablette der konventionellen Zahnpasta Konkurrenz machen. Die an der Universität Witten/Herdecke entwickelte Tablette bietet nach Angaben des Miterfinders Peter Gängler gegenüber herkömmlicher Zahncreme weniger Nachteile. So mache bei Zahnpasta der hohe Wasseranteil von 50 Prozent die Tuben schwer und bewirke zudem, dass alle Inhaltsstoffe miteinander in Reaktion treten. Vor allem Fluorid ist laut Gängler sehr reaktionsfreudig. Außerdem erfordere die geringe Haltbarkeit der wässrigen Creme die Beimengung von Konservierungsstoffen. Alle diese Nachteile haben die so genannten Denttabs laut Gängler nicht. Zudem sei das Produkt sehr variabel: Fruchtgeschmack für Kinder oder erhöhter Vitamin-C-Gehalt für Menschen mit geringer Speichelproduktion. Die Idee kam Gängler vor einigen Jahren beim Überarbeiten eines zahnmedizinischen Lehrbuchs: "Da ist mir aufgefallen, dass es seit etwa 100 Jahren in diesem Bereich im Grunde keine Innovation mehr gegeben hat." Das soll sich nun mit der Kautablette ändern. Gängler hat für die leichten und Platz sparenden Denttabs vor allem die großen Reiseunternehmen und Hotelketten sowie die Bundeswehr im Visier.