„Götterdämmerung“ in Bayreuth Skandal in Wagners Sperrbezirk

Bayreuth · Mit der „Götterdämmerung“ komplettierte Valentin Schwarz seine Neuinszenierung von Wagners „Ring des Nibelungen“ bei den Bayreuther Festspielen. Er erntete einen Buhsturm für seinen Versuch, den Vierteiler als Netflix-Serie zu gestalten.

 Die Nornen als Traumgestalten: Szene aus dem ersten Aufzug der „Götterdämmerung“ in Bayreuth.

Die Nornen als Traumgestalten: Szene aus dem ersten Aufzug der „Götterdämmerung“ in Bayreuth.

Foto: dpa/Enrico Nawrath

Auf dem Boden eines leeren Swimmingpools liegen: Siegfried (vom bösen Hagen mit dem Schlag-Ring ermordet), Brünnhilde (demnächst verscheidend) – und der abgetrennte Kopf von Brünnhildes Assistent. In Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ ist Grane (so hieß dieser arme Mann) eigentlich ein Pferd, sodass man auch von einem Pferdekopf sprechen und sich an den Film „Der Pate“ erinnern könnte, in dem der Mafia-Clan einen solchen gerne als Drohung deponiert. Wir sind aber in der Oper, am Ende der „Götterdämmerung“, mit dem Wagners Musiktheatermarathon endet, und nachdem Brünnhilde zwar einen Benzinkanister gezückt, sich aber dann doch nicht angezündet hat, fragt sich das Publikum ungeduldig, welche szenische Perspektive der Regisseur Valentin Schwarz dem Weltenbrand im Stück mitgeben wird.