Fotos Johnny Cash - eine Legende in Bildern
Der großformatige Bildband "Johnny Cash - Fotografien von Andy Earl" umfasst die Shootings, die aus Anlass der legendären "American Recordings" entstanden, dem großen Spätwerk von Johnny Cash. Der Band im Format von fast A3 enthält viele klassische Motive, aber ebenso zahlreiche unveröffentlichte Aufnahmen.JOHNNY CASH
FOTOGRAFIEN VON ANDY EARL
ISBN 978-3-89602-922-5 | Preis 49,90 Euro
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag
"Wir hatten keinen Make-up-Artist, Stylisten oder sonstige Helfer mitgenommen, was heutzutage für ein Covershooting unvorstellbar wäre. Für mich war es einfach fantastisch, Johnny so zu fotografieren, wie er war, besonders nach den üblichen frischen und gestylten jungen Gesichtern, die ich meist vor der Kamera hatte. Sein Gesicht erzählte einfach eine Geschichte, und zudem hatte er eine unglaubliche Ausstrahlung. Bei den Shootings gab es keinerlei Einschränkungen. Niemand hatte mir gesagt, dass ich dieses oder jenes nicht tun dürfe, aber Johnny tat auch nichts, was er nicht wollte. Er war völlig locker und hatte einen scharfsinnigen Humor." Andy Earl
"Ich wollte weg vom traditionellen Country- und Westernlook. Ich brauchte Großaufnahmen, aber Johnny gefielen diese Fotos zuerst gar nicht. Je mehr ich ihn aber dazu brachte, seine Hände einzusetzen, umso entspannter wurde er und fing an, zu gestikulieren, verrückte Gesichtsausdrücke zu machen und sich vor der Kamera zu präsentieren." Andy Earl
"Eine dieser Aufnahmen, auf der er sich einen Moment lang nicht bewegte, gehört auch zu meinen Lieblingsfotos. Es ist diese Nahaufnahme, die jede Linie in seinem Gesicht sichtbar macht, seine ganze Lebensgeschichte. Ich hatte den Fokus absichtlich nur auf seine Augen gelegt, um die größte Wirkung zu erzielen." Andy Earl
"Das Thema, das wir uns für das Cover ausgedacht hatten, entsprach in etwa dem Motto “Mann auf der Straße„, daher ließ ich Johnny zunächst dort, wo früher die Eisenbahnlinie verlief, hin und her laufen, wobei er einen Gitarrenkoffer in der Hand hielt. Er war ein wenig verdutzt und fragte sich, warum wir so weit fuhren, nur um Fotos zu machen, und dann auch noch zu einem so abgeschiedenen und trostlosen Ort. Aber nachdem wir ihm unsere Idee geschildert hatten, war auch er fasziniert davon und tat bereitwillig, worum ich ihn bat." Andy Earl
"Wir brauchten kein spezielles Set – ich benutzte kein Licht oder irgendetwas anderes –, daher fingen wir gleich an. Er ging ein paar Meter, dann drehte er um und kam zurück in meine Richtung gelaufen. Er blickte dabei in die Ferne, während ich auf dem Boden im Staub lag und fotografierte." Andy Earl
"Diese Fotos hatten etwas Geheimnisvolles und Kraftvolles an sich. Auch wenn Johnny schon tausendmal fotografiert worden war, fiel es ihm mittlerweile nicht mehr so leicht, sich vor die Kamera zu stellen – damit meine ich umfangreiche Fotosessions wie diese. Er fühlte sich aber recht wohl mit dem, was ich versuchte, und schien mit Spaß bei der Sache zu sein." Andy Earl
"Johnny hatte einen alten Range Rover, auf den er offenbar sehr stolz war. Der Wagen war sogar damals schon ziemlich alt, und mit ihm fuhr Johnny auf seiner Farm herum. Das Fahrzeug war von oben bis unten mit handgemalten Blumen bedeckt. Ich saß auf dem Rücksitz und machte Fotos, während Johnny uns auf Orte aufmerksam machte, die uns interessieren könnten." Andy Earl
"Ich verspürte keinen kommerziellen Druck, ein Foto zu schaffen, das dem ersten Cover irgendwie ebenbürtig sein würde, und ich glaube, dass es Johnny genauso ging. Ich musste ein weiteres Cover aufnehmen sowie weitere Fotos für die Presse, dabei wollte ich mich vom ersten Cover entfernen, aber dennoch die Atmosphäre der Australienfotos beibehalten. Diesmal bestand auch nicht die Dringlichkeit wie beim ersten Album, aber ich versuchte dennoch, in der Zeit, die wir mit Johnny hatten, so viel wie möglich zu schaffen. Wir machten die Aufnahmen ausschließlich auf seiner Farm, daher gab es für uns keine Möglichkeit, dieselbe visuelle Kraft wie bei der ersten Session zu erreichen, aber immerhin gelang es mir, dieselbe Atmosphäre wie auf den australischen Fotos zu erzeugen." Andy Earl
"Absolut alles, was ich sah, war irgendwie mit dem Namen “Johnny Cash„ versehen: seine Wasserflasche im Wagen, sein Traktor, auf dem “Johnny Cash Farms„ stand, die Werkzeuge, Johnny dies, Johnny das, sogar eine Schuhputzmaschine an der Tür und ein Brandeisen für Vieh, das war wirklich beeindruckend. Es kam mir vor, als hätte er niemals etwas weggeworfen, es wurde entweder in dem Museum ausgestellt oder in einer Scheune eingelagert. In jener Scheune standen ein alter Planwagen sowie unzählige Gitarrenkoffer, alle möglichen Dinge stapelten sich dort." Andy Earl
"Das Gesangbuch in seinen Händen hatte seiner Mutter gehört, und er hatte es zum Shooting mit nach draußen genommen. Johnny war ein sehr gläubiger Mensch, und die Lieder, die er aus seiner Kindheit kannte, bedeuteten ihm sehr viel. Das Buch war die einzige Requisite, die er zu unseren Sessions mitbrachte. Wir machten ein paar Aufnahmen auf einer Wiese auf seinem Grundstück." Andy Earl