Nach dem schweren Zugunglück im Osten Kanadas am Wochenende befürchten die Behörden mittlerweile bis zu 50 Todesopfer.

Neue Fotos zeigen das Ausmaß der Katastrophe. In der Zahl der 50 Todesopfer enthalten seien die 20 bislang geborgenen Leichen, von denen erst eine identifiziert ist.

Der mit Rohöl beladene Zug war am Samstag in die Ortschaft Lac-Mégantic in der Provinz Quebec gerast, entgleist und explodiert.

Weite Teile der Kleinstadt wurden dem Erdboden gleichgemacht. Die kanadischen Behörden leiteten strafrechtliche Ermittlungen ein.

Bereits zuvor hatten Ermittler eine mutmaßliche Verbindung zu einem vorangegangenen Feuer geprüft, das kurz vor der Katastrophe in Lac-Mégantic auf dem selben Zug in einer anderen Stadt ausgebrochen war.

Derweil wurde bekannt, dass die Tankwagen des Zuges vom Typ DOT-111 seit mehr als zwei Jahrzehnten dafür bekannt sind, bei Unfällen schnell undicht zu werden.

Der leitende Ermittler der Transportsicherheitsbehörde erklärte, es sei aber noch zu früh, um sagen zu können, dass die Katastrophe mit anderen Tankwaggons nicht geschehen wäre.

Eine Untersuchung der Blackbox der betroffenen Lokomotive soll Erkenntnisse darüber liefern, ob die Druckluftbremse oder die Handbremse defekt war.

Der leitende Ermittler eines kanadischen Sicherheitsausschusses für Transportangelegenheiten kündigte an, die angeordnete Evakuierung aufzuheben. Mehrere hundert Anwohner hatten nach dem der Katastrophe am vergangenen Wochenende ihr Zuhause verlassen müssen.

Das abgesperrte Gebiet rund um die zusammengeschobenen und verkohlten Waggons darf allerdings nicht betreten werden. Die Polizei kündigte hartes Durchgreifen bei Anzeichen von Manipulation am Tatort an.

Zwei Feuerwehrmänner haben auf der Achse eines zerstörten Kesselwagens Platz genommen.

Die 36-jährige Überlebende Maude Verreault (r.) spricht mit einer unbekannten Frau über ihr Erlebnis während des Unglücks. Verreault hatte sich unmittelbar vor dem Crash zu einer Zigarettenpause aus der Bar, in der sie arbeitete, verabschiedet. Die Gleise verlaufen nur wenige Meter hinter der Bar.