Bundesliga 15/16 13. Spieltag: Pressestimmen
So berichten die Medien über den 13. Spieltag der Bundesliga-Saison 2015/16.
Rheinische Post: "Traoré rechtfertigt Schuberts Vertrauen – Gladbach und Hannover boten ein Spektakel, und insbesondere Traoré trat den Beweis an, dass der Fußball losgelöst von der Restwelt funktioniert und die Menschen trotz der ehrlich empfundenen Betroffenheit in seinen Bann ziehen kann."
Süddeutsche Zeitung: "Sieg nach Beförderung – Es war am Samstag aber auch wirklich wie so oft in den vergangenen Wochen: Trotz elementarer Ausfälle (diesmal fehlten Granit Xhaka und Alvaro Dominguez) beendete Gladbach ein Spiel als Gewinner – wenn auch mit ein bisschen Glück. Torwart Yann Sommer vereitelte viele Hannoveraner Chancen, und Raffael erzielte erst in der 84. Minute den Siegtreffer zum schmeichelhaften 2:1 (1:0)-Erfolg."
Bild-Zeitung: "Tunnel-Tor für Mama aus Paris – Nach dem Treffer winkte Traoré hoch zur Tribüne. Dort freute sich seine Mutter Maniera. Traoré hatte sie und Bruder Hamidou aus ihrem Wohnort Paris zu sich geholt. Die beiden sollen in Deutschland bleiben, bis sich die Lage in Frankreich beruhigt hat."
Kicker: "Schuberts Sieg mit ganz besonderer Note – Durch den Erfolg hievte sich die Borussia sogar auf Platz 4, also den Qualifikationsplatz für die Champions League. 2016/17 wieder in der Königsklasse spielen? Eine Idee, für die sich Gladbacher Herzen sicherlich erwärmen dürften, zumal in der laufenden Spielzeit der Traum vom Überwintern in Europas Eliteklasse bereits ausgeträumt ist."
Eurosport: "Wenn's läuft, dann läuft's – Ohne den gesperrten Granit Xhaka versprühten die Hausherren nicht den Glanz der vergangenen Wochen. Lediglich über Einzelleistungen kam die Borussia zu Chancen. Trotz der Führung kam die Offensivmaschinerie der Fohlen lange nicht ins Rollen. Erst nach Hannovers Drangphase, die Gladbach schadlos überstand, rollte eine Angriffswelle nach der anderen auf Ron-Robert Zieler zu. Aber: wenn’s läuft, dann läuft’s. Ausgerechnet der blass gebliebene Raffael netzte zum 2:1 für die Borussia ein."
Sportschau: "Gladbach mit Schubert scheinbar unschlagbar – Auch Hannover 96 kann Borussia Mönchengladbachs Erfolgsserie mit dem zum Chefcoach beförderten André Schubert nicht stoppen. Der Trainer wandelt jetzt sogar auf den Spuren von Udo Lattek."
Express: "Viel Arbeit für Yann Sommer! Satte 21 Torschüsse haben sich die Fohlen beim 2:1 gegen Abstiegskandidat Hannover 96 erarbeitet. Eine Bilanz, die nicht überrascht. Unter Coach Schubert hat Gladbach offensiv wieder Power zu bieten.ielmehr muss alle in Alarm-Bereitschaft versetzen, dass eine so limitierte Mannschaft wie Hannover laut offizieller Spielstatistik 14 (!) Torschüsse abfeuern durfte."
Frankfurter Allgemeine: "Ingolstadt ist der bessere Aufsteiger – Die Aufsteiger Ingolstadt und Darmstadt beenden eine kuriose Serie. Bisher trennten sie sich in allen vier Spielen 2:2. Auch dieses Mal fallen wieder vier Tore – aber nun gibt es auch einen Sieger."
Die Welt: "Werder Bremens Maulkorb-Manager ist ratlos – Thomas Eichin ist ein Mann, der sagt, was er denkt. Das ist ein Grund dafür, warum Werder Bremens Geschäftsführer Kritiker im Verein hat. Seine forsche Art passt nicht zum zurückhaltenden Credo des Klubs. Am Samstag aber, nach dem desaströsen 0:6 (0:2) beim VfL Wolfsburg, verpasste sich Eichin bei der Analyse der Niederlage einen Maulkorb. So etwas hatte es in seiner bislang fast dreijährigen Amtszeit an der Weser auch noch nicht gegeben."
Tagesspiegel: "Hertha BSC siegt im Schneegestöber 1:0 – Pünktlich zum Anpfiff setzte im Berliner Westend der Schneefall ein. Das Wetter war vermutlich neben dem unattraktiven Gegner und den verschärften Sicherheitsvorkehrungen für viele ein weiterer Grund, das Olympiastadion am Sonntagnachmittag zu meiden. Nur 37045 Zuschauer wollten Hertha BSC gegen die TSG Hoffenheim live erleben. Großen Fußball sahen sie zwar nicht, dafür aber bereits den vierten Heimsieg der Berliner in dieser Saison, die durch das 1:0 (1:0) Platz vier in der Tabelle der Fußball-Bundesliga behaupteten."
taz: "Fans werder zorniger – Als das vielleicht grausamste Spiel zu Ende war, das der VfB Stuttgart seinen Anhängern in den vergangenen Jahren zugemutet hat, schauten die verbliebenen Fans erstmals an diesem Nachmittag mit neugierigem Interesse auf den Platz.
Das Gros der Spieler war da schon in die Kabine gegangen, doch Christian Gentner und Sportdirektor Robin Dutt redeten noch miteinander. Daraufhin beorderte der Stuttgarter Kapitän die Kollegen wieder auf den Platz, das wohl sinnloseste Ritual des Profifußballs ging vonstatten: Spieler, die mit gesenktem Kopf Richtung Fankurve schreiten – und dort mit Fuckfingern und Schmähungen begrüßt werden."
Spox: "Cannstatter Bankrott – Der Großteil der verbliebenen Anhänger verhöhnte die eigene Mannschaft mit "Oh wie ist das schön"-Gesängen und feierte Ballstafetten des Gegners hämisch. Nach dem Schlusspfiff dröhnte ein gellendes Pfeifkonzert von den Rängen. Die Spieler, die sich anschließend den Fans in der Cannstatter Kurve stellten, wurden wüst beschimpft. Obwohl die Mannschaft zu Beginn der Saison fünf Spiele in Folge verlor, war es das erste Mal, dass die Stuttgarter Fans ihrem Ärger derart laut Luft machten."
Goal: "'Meisterschaft ein Kampf bis zum Ende' – So ruhig und abgeklärt der FC Bayern die 90 Minuten gegen den FC Schalke bestritten hat, so viel Stress hatten die Spieler nach der Partie: Punkt 21 Uhr war Abfahrt vom Stadion in Gelsenkirchen. Der Bus wartete. Thomas Müller wollte da schon lange drin sitzen, wurde vom Mediendirektor aber noch einmal zu einem Interview geschickt. Zum Unmut des Spielers. Dennoch gab er sich gewohnt locker und machte seine kecken Sprüche."
Spiegel Online: "Schalkes Lust am Scheitern – Die Welt des FC Schalke 04 ist eine verwirrende Angelegenheit in diesem November. Nach Niederlagen haben die Verantwortlichen eine beachtliche Routine entwickelt, trotzdem erleichtert zu reagieren.Schon nach dem 2:3 bei Borussia Dortmund vor zwei Wochen war das königsblaue Befinden geprägt von einer seltsamen Mischung aus Enttäuschung und der Erleichterung darüber, wenigstens nicht gedemütigt worden zu sein.Nach dem 1:3 gegen den FC Bayern am Samstagabend sprach Manager Horst Heldt nun von einem 'tollen Spiel'. Trainer André Breitenreiter feierte eine 'taktisch hervorragende' Leistung. Niemand trauerte. Gegen die Bayern kann man schon mal verlieren."
Hamburger Morgenpost: "HSV-Superhelden putzen den BVB – Mit 3:1 (2:0) fegte das Team von Bruna Labbadia Borussia Dortmund aus dem Volkspark. Kein Terror, keine Angst – sondern pure Jubelstürme. Sowas hatten sie lange nicht gesehen und das besangen sie dann auch entsprechend. Ein entfesselter HSV riss seine Fans von den Sitzen und schoss sich zumindest bis heute Nachmittag auf Platz acht der Tabelle. Balsam nach der Ungewissheit der vergangenen Tage, mit dem Anschlag von Paris und dem abgesagten Länderspiel in Hannover. Die Fans sehnten sich so sehr nach einem Fußball-Fest – und sie bekamen es!"
Berliner Kurier: "Hertha, dieser Sieg kam angeschneit ? Hertha BSC lacht weiter von Platz 4 in der Bundesliga. Die nächsten drei Zähler, 23 Punkte! 1:0 (1:0) gegen Hoffenheim. Aber dieser Sieg kam wirklich angeschneit. Schneechaos pünktlich zum Anpfiff im Olympiastadion. Und der Siegtreffer war ein Eigentor des Hoffenheimers Polanski."
Stuttgarter Zeitung: "Die große Leere – Allein das Ergebnis spricht Bände: 0:4. Das auch noch vor eigenem Publikum und gegen den als Tabellenletzten angereisten FC Augsburg. So steht es nach den 90 Minuten auf der Videotafel im Stadion. Der VfB Stuttgart hat am Samstag ein Spiel abgeliefert, das vieles in der Bewertung der Mannschaft und ihres Trainers Alexander Zorniger verändert."
Weser Kurier: "'Wir haben richtig auf die Fresse gekriegt' – Wenn man sarkastisch beginnen will, könnte man es so formulieren: Die gute Nachricht für Bremen war, dass die Grün-Weißen das Spiel klar beherrschten. Die schlechte war, dass die Grün-Weißen die Spieler vom VfL Wolfsburg waren. Die Werder-Profis hatten ihre blauen Auswärtstrikots an, sie verloren 0:6 gegen die Mannschaft, die sei jetzt schon seit acht Partien nicht mehr besiegt haben."
Augsburger Allgemeine: "Nur ein Zwischenhoch ´– oder geht es jetzt bergauf? Nachdem es am Anfang der Saison im Angriff hakte, fiel wenig später die Defensive in ein Formloch vulkanischen Ausmaßes. Die Offensive zeigt sich bereits seit einigen Wochen kuriert. In den vergangenen fünf Pflichtspielen traf der FC Augsburg 15 Mal – ein enormer Wert für Augsburger Verhältnisse."