100-jähriges Jubiläum Borussias legendärste Spiele am Bökelberg

Borussia - Inter Mailand 7:1 Eines der größten und denkwürdigsten Spiele in der Vereinshistorie taucht in keiner offiziellen Statistik mehr auf. Denn eine Cola-Büchse, die Inter-Stürmer Roberto Boninsegna getroffen hat, macht Gladbachs 7:1-Triumph im Landesmeister-Cup 1971 zunichte. Am 20. Oktober demütigen Netzer, Heynckes, LeFevre und Co. vor 27.500 Zuschauern das Weltklasseteam aus Mailand. „An diesem Tag hätten wir alles überspielt“, sagt Netzer später. Doch da sich Boninsegna nach dem Büchsenwurf vom Platz tragen lässt und Inter Protest einlegt, annulliert die Uefa die Partie. Borussia scheidet nach einem 2:4 in Mailand und einem 0:0 im Wiederholungsspiel in Berlin aus.

Borussia - 1860 München 3:1 Arie van Lent hat drei Jahre zuvor bereits beim 1:0 gegen Bayern München Gladbachs erstes Tor nach dem Wiederaufstieg erzielt. Am 22. Mai 2004 macht der Stürmer zum Abschied auch Borussias letztes Tor am Bökelberg. Eine Freistoßflanke köpft er zum 3:1-Endstand ein. Wenig später ist der Bökelberg Geschichte. Fortan schreibt Borussia ihre Geschichte im Borussia-Park weiter – denkwürdige Begegnungen inklusive.

Borussia - Werder Bremen 0:2 Tausende Tore sind in 85 Jahren Bökelberg gefallen, aber nur eines im wahrsten Sinne des Wortes. Im Bundesligaspiel am 3. April 1971 gegen Werder Bremen steht es kurz vor Schluss 1:1, als Herbert Laumen unter einer Flanke hindurchspringt. Borussias Angreifer landet mit Schwung im Tornetz, wodurch der linke Torpfosten oberhalb der Grasnarbe bricht. Werders Spieler versuchen das Tor aufzurichten, die Borussen hoffen eher auf ein Wiederholungsspiel. Doch das Bundesgericht des DFB wertet das Spiel 0:2 gegen Gladbach. Meister wird Borussia am Saisonende trotzdem.

Borussia - Werder Bremen 5:4 n.V. Es hätte kaum eine bessere Partie geben können für die Live-Premiere eines DFB-Pokalhalbfinales im TV. Borussia führt am 1. Mai 1984 schon 3:1 gegen Bremen, ehe das Spiel innerhalb von fünf Minuten kippt. Der Joker muss es richten: Hans-Jörg Criens, in der Schlussphase eingewechselt, köpft in letzter Minute zum 4:4 ein. Und in der Verlängerung schießt der Stürmer Borussia artistisch ins Pokalfinale. Dieses geht im Elfmeterschießen gegen Bayern München verloren.

Borussia - Hamburger SV 4:3 Nichts deutet mehr auf eine spannende Schlussphase hin: Borussia führt am 33. Spieltag 1970 kurz nach der Pause durch Treffer von Herbert Laumen, Berti Vogts, Horst Köppel und Hartwig Bleidick bereits 4:0 gegen den HSV, der erste Meistertitel in Gladbachs Historie ist so gut wie sicher. Doch scheinbar sind nicht nur die 32.000 Zuschauer an jenem 30. April, einem Donnerstagabend, mit den Gedanken schon bei den anschließenden Jubelfeiern. Denn plötzlich gewährt Gladbach dem HSV noch drei Treffer. Letztlich zittert sich Borussia ins Ziel – so dass wenig später die Kirchenglocken im Stadtteil Eicken für den neuen Deutschen Meister läuten.

Borussia - FC Schalke 04 11:0 Gladbach macht sich in Deutschlands Eliteklasse schnell einen Namen als „Torfabrik“. Der Heimsieg am 7. Januar 1967 auf dem schneebedeckten Platz am Bökelberg trägt maßgeblich dazu bei. 17.000 Besucher sehen live im Stadion den ersten zweistelligen Sieg der Bundesliga-Geschichte. In Bernd Rupp, Herbert Laumen und Jupp Heynckes erzielen gleich drei Borussen einen Dreierpack, die übrigen beiden Tore steuert Spielmacher Günter Netzer bei.

Borussia - Bayer Leverkusen 4:2 n.E. Acht Jahre später ist es Borussias Torwart, der zum Pokalheld wird. 2:2 steht es nach 120 Minuten zwischen Gladbach und Leverkusen, das Elfmeterschießen muss am 7. April über den Einzug in das Pokalfinale 1992 entscheiden. Es wird die Show des Uwe Kamps, der vor der Nordkurve alle vier Leverkusener Elfmeter hält. Da auf Gladbacher Seite zumindest Martin Max und Holger Fach treffen, fährt Borussia nach Berlin – und verliert gegen Zweitligist Hannover 96 erneut das Finale im Elfmeterschießen.

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