Formel 1 Die deutsche Bilanz beim Großen Preis der USA
Einer am Sieg vorbei, einer am Podest vorbei, einer in der ersten Runde raus, und einer auf dem vorletzten Platz. Klingt erstmal nicht so gut, doch die deutschen Formel-1-Piloten wussten beim Großen Preis der USA am Sonntag in Austin durchaus auch zu überzeugen. Insbesondere wahrte sich WM-Spitzenreiter Nico Rosberg beim Sieg von Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton seine Chancen auf den (vorzeitigen) WM-Triumph.
Nico Rosberg: Er wollte angreifen direkt nach dem Start. Stattdessen fiel Rosberg nach Kurve eins auf Rang drei zurück. Die dritte Austin-Pole nacheinander hatte er tags zuvor in der Qualifikation verpasst. Die Startattacke gegen Pole-Mann Hamilton misslang. Daniel Ricciardo zog im Red Bull sogar noch vorbei. Rosbergs Crew setzte auf eine andere Reifenstrategie als die der weiteren Sieg- und Podestkandidaten. Er konnte in seinem zweiten Abschnitt mit Medium-Gummis länger fahren. Letztlich schaffte es Rosberg auf Rang zwei - Mindestziel erreicht.
Sebastian Vettel: Es bleibt vorerst dabei. Für Vettel ist der erste Gegner Teamkollege Kimi Räikkönen. Der 37 Jahre alte Finne fuhr in der Qualifikation auf Platz fünf, Vettel auf Rang sechs. Im Rennen drohte Vettel auch von seinem Kumpel geschlagen zu werden. Allerdings wurde der Finne von seinem Wagen gestoppt. Vettel konnte immerhin noch auf Rang vier vorfahren. Zum zwölften Mal in diesem Jahr kam der 29 Jahre alte viermalige Weltmeister aus Heppenheim aber nicht aufs Podium. Dafür sicherte er sich die schnellste Rennrunde.
Pascal Wehrlein: Ein Training durfte er gar nicht mitmachen, einmal parkte er seinen Manor-Wagen vorzeitig im Kiesbett. Dennoch: Als es im direkten Duell mit Teamkollege Esteban Ocon drauf ankam, setzte er sich durch. Der ehemalige DTM-Champion fuhr in der Qualifikation auf Position 20, Ocon wurde Letzter. Beide stammen aus der Mercedes-Nachwuchsförderung und hoffen auf eine Beförderung zu einem besseren Team im kommenden Jahr. Wehrlein empfahl sich mit Rang 17 im Rennen, Ocon wurde 18.
Nico Hülkenberg: Nach gut 400 Metern war das Rennen für den Force-India-Piloten vorbei. "Das ist nervig und sehr, sehr frustrierend. Es ist ziemlich niederschmetternd", meinte er. In der ersten Kurve wurde er mit seinem Wagen eingeklemmt. Vor ihm Vettel, dahinter Valtteri Bottas - Kollision unvermeidlich. "Sebastian hat ziemlich aggressiv eingelenkt und mir wenig Platz gelassen. Ich konnte mich nicht in Luft auflösen", sagte der 29-Jährige. Hülkenbergs vierter Ausfall bei 18 Starts in diesem Jahr. Sein viertletzter für Force India, 2017 fährt er für Renault.