Klimaprotest am Frankfurter Tor Sie kleben sich fürs Klima fest
Theodor Schnarr blockiert am Freitagmorgen die Kreuzung Frankfurter Tor in Berlin. Er ist sich bewusst, was der Protest für ihn bedeuten kann: „Wir alle nehmen in Kauf, eingesperrt zu werden. Wir zeigen aber auch, dass unsere Regierung lieber Menschen einsperrt, als etwas fürs Klima zu tun.“
„Was, wenn die Regierung das nicht im Griff hat?“, fragen die Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzten Generation“. Sie sind der Meinung, dass die Regierung zu wenig für den Klimaschutz tut und blockierten deshalb aus Protest am Freitagvormittag das Frankfurter Tor in Berlin.
„Ich bin nicht freiwillig hier, ich möchte diese Störung nicht. Aber es ist unbedingt nötig“, sagt Christian Bläul. Er ist Physiker und fühlt sich verpflichtet, an dem Protest teilzunehmen.
Mitten auf der Kreuzung hat sich die politische Musikgruppe „Lebenslaute“ aufgestellt. Auch sie nehmen am Protest teil. Während sich die Aktivisten um sie herum am Asphalt festkleben, singen sie das Partisanen-Lied „Bella Ciao“.
Vor wenigen Tagen saß Carla Rochel noch in der Talkshow von Markus Lanz, am Freitag klebte auch sie ihre Hand am Asphalt fest. Ihr macht es Angst, dass immer noch zu wenig für den Klimaschutz getan wird.
Zentimeter für Zentimeter löst ein Polizist die Hand einer Aktivistin vom Asphalt. Bei manchen dauerte das Lösen über eine Stunde.
Mit Rapsöl, Pinsel, Spachtel und Mullbinden arbeiten die Polizisten am Freitagmorgen in Berlin.
Die wenigsten Aktivisten verlassen die Kreuzung freiwillig. Die Polizei muss sie hochheben...
... und zur Seite schleifen.
Die Aktivisten wehren sich nicht. Rund 60 Mitglieder der Letzten Generation werden so zur Seite gebracht. Über vier Stunden dauert die Blockade an.