Vorsitzende des Bundesverbandes für Sexarbeit „Küssen und Oralsex fällt aus. Alles andere geht mit Mund-Nasen-Schutz“

Düsseldorf · Mehrere Bundespolitiker wollen Bordelle in Deutschland geschlossen halten – am besten für immer. Stephanie Klee, Vorsitzende des Bundesverbandes für sexuelle Dienstleistung, erklärt, warum der Besuch bei Sexarbeitern genauso hygienisch ablaufen kann wie der beim Frisör.

 Eine Sexarbeiterin läuft über einen Flug (Symbol).

Eine Sexarbeiterin läuft über einen Flug (Symbol).

Foto: dpa/Andreas Arnold

Meiner Meinung nach nutzen einige Politiker aus, dass einige Sexarbeiterinnen wegen der Corona-Krise jetzt in großer Not sind, weil ihre Einkünfte wegfallen. In dieser Situation helfen sie nicht, obwohl es ihnen doch angeblich um den Schutz der Sexarbeiterinnen geht, sondern sie fordern ein Sexkaufverbot. Vielleicht löst bei den meisten Politikern der Gedanke an ein Bordell die Vorstellung von wilden Orgien aus – und davon lassen sie sich leiten. Aber dieses Verhalten zeigt, dass es ihnen darum geht Moralvorstellungen durchzusetzen, die sie schon vor Corona hatten.