Kiebitz und andere Bodenbrüter sind in Gefahr Bauern beklagen sich über das neue Naturschutzgesetz

Hamminkeln · Landwirte aus der Brüner Unterbauerschaft und Umgebung sehen den Bestand von Bodenbrütern angesichts der neuen Rechtsnormen gefährdet – vor allem in Naturschutzgebieten. Hintergrund ist ein überaus paradoxes Problem.

 Noch vor 50 Jahren war der Kiebitz häufig auf Feldern und Wiesen zu sehen. Heute ist er aus vielen Agrarlandschaften verschwunden.

Noch vor 50 Jahren war der Kiebitz häufig auf Feldern und Wiesen zu sehen. Heute ist er aus vielen Agrarlandschaften verschwunden.

Foto: DS

Gerd Schmäh ist Landwirt und mittlerweile 66. Und er ist sehr froh, dass Sohn Dirk (36) mittlerweile in den Familienbetrieb in der Brüner Unterbauerschaft eingestiegen ist. So teilen sich Vater und Sohn die Verantwortung für das Wohlergehen der rund 600 Rinder, davon 250 Milchkühe. „Wenn ich nämlich erlebe, welche Steine der Landwirtschaft gerade in den letzten Jahren in den Weg gelegt werden, muss man dankbar sein, dass es noch junge Leute gibt, die da weitermachen. Ich hätte dazu wirklich keine Lust mehr. Zumal unser Berufsstand für alles mögliche verantwortlich gemacht wird“, sagt der Seniorchef. Was ihn, seinen Sohn und Kollegen aktuell in Rage versetzt, ist das seit September 2021 geltende neue Naturschutzgesetz, das seinen Namen nicht verdient habe. Denn statt die Natur zu schützen, sorge das Gesetz nur dafür, dass vor allem der Bestand an Bodenbrütern – wie beispielsweise der Kiebitz – in landwirtschaftlich genutzten Naturschutzgebieten massiv gefährdet werde, sind die Landwirte überzeugt. „Da stimmt doch etwas nicht“, sagen sie.