Einkaufen in Wermelskirchen Im Handel herrscht Verunsicherung

Wermelskirchen · In Wermelskirchen gilt: Einkaufen mit Termin ist möglich. Weil das in Nachbarstädten wieder ganz anders aussieht, verlieren Kunden den Überblick – und damit die Lust am Einkaufen.

 Spontane Termine sind bei Wolfgang Müllenmeister im Holzwürmchen möglich.

Spontane Termine sind bei Wolfgang Müllenmeister im Holzwürmchen möglich.

Foto: Theresa Demski

Die Klingel an der Tür kündigt einen Kunden an. „Darf ich reinkommen?“ fragt die Frau vorsichtig. Wolfgang Müllenmeister winkt Sabrina Ollig und Sohn Felix in sein Spielwarengeschäft. „Hereinspaziert“, sagt er und blickt sich im Laden um, „spontane Termine sind möglich.“ Ohnehin haben Mutter und Sohn sich eine halbe Stunde vorher telefonisch im „Holzwürmchen“ angekündigt, um das bestellte Spielzeug abzuholen. „Die Verunsicherung bei den Kunden ist groß“, sagt Müllenmeister, „keiner weiß mehr, was gilt.“ Das habe wohl vor allem damit zu tun, dass sich die Empfehlungen aus der Politik ständig verändern und es keine einheitliche Linie gebe. „Ich blicke nicht mehr ganz durch“, sagt auch Sabrina Ollig. Deswegen habe sie am Vormittag im Laden angerufen und nachgefragt. Am Eingang schreibt sie ihre Daten auf einem kleinen Zettel. Am Ende fragt Müllenmeister nach der Schuhgröße. Es ist sein leiser Protest in diesen Zeiten. „Es ist und bleibt ungerecht: Die Großen öffnen, und wir Kleinen müssen mit dem nächsten Lockdown rechnen.“ Das könne er nicht nachvollziehen.