Es geht um die Notbetreuung während des Lockdowns Tagesmutter streitet mit der Stadt um Geld

Moers · Manuela Krenn hat während des Corona-Lockdowns die Tochter eines Paars betreut, das in systemrelevanten Berufen tätig ist. Sie macht 150 Stunden Mehrarbeit gegenüber der Stadt geltend. Diese sieht die Sache anders und zahlt nicht.

 Das Themenfoto zeigt Tagesmütter, die mit Kindern spazierengehen.

Das Themenfoto zeigt Tagesmütter, die mit Kindern spazierengehen.

Foto: dpa/Jan-Philipp Strobel

Manuela Krenn ist Tagesmutter aus Leidenschaft. Seit 19 Jahren betreut die Repelenerin Kinder berufstätiger Eltern. Derzeit zweifelt sie allerdings daran, ob die Stadt diese wichtige Aufgabe im gebotenen Maße wertschätzt. Denn das Jugendamt weigert sich, ihr eine Betreuung zu vergüten, die in der Hochzeit der Corona-Pandemie erfolgte. Nach einem kompletten Betreuungsstopp in Kitas und bei Tageseltern ab 16. März durften im April Kinder wieder betreut werden, allerdings nur dann, wenn die Eltern in „systemrelevanten Berufen“ arbeiteten. Bei einer Familie, die zu Manuela Krenns Kunden zählt, war dies der Fall. Die Tagesmutter nahm, nachdem das Jugendamt sein OK gegeben hatte, die Betreuung der damals vierjährigen Tochter der Familie wieder auf. „Ich habe sie in dieser Zeit von morgens acht bis 15.30 betreut“, berichtet Krenn, „insgesamt 35 Stunden pro Woche.“ Früher war das Mädchen nur zwischen 14.15, wenn der Kindergarten „aus“ war, bis 15.30 Uhr, wenn die Eltern Feierabend hatten, bei ihr gewesen.