Kanäle und Leitungen in Moers Mammutprojekt „Innenstadtsanierung“ soll Anfang 2023 starten

Moers · Gemeinsam mit der Stadt Moers will Enni zwischen Unterwallstraße und Schlosspark sowie Neuer Wall und Stadtgraben rund 28 Kilometer der alten Ver- und Entsorgungsinfrastruktur austauschen.

 Was aktuell noch fehlt, ist das Konzept der Stadtverwaltung – und eine entsprechende Entscheidung der Politik – zur Gestaltung der Oberflächen in den Innenstadt-Straßen und Fußgängerzonen.

Was aktuell noch fehlt, ist das Konzept der Stadtverwaltung – und eine entsprechende Entscheidung der Politik – zur Gestaltung der Oberflächen in den Innenstadt-Straßen und Fußgängerzonen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Es ist das größte anstehende Infrastrukturprojekt der Stadt. In der letzten Sitzung des Enni-Verwaltungsrats in diesem Jahr hat Vorstand Kai Gerhard Steinbrich am Montag Politik und Öffentlichkeit erstmals konkrete Pläne für die seit Jahren immer wieder aufgeschobene Sanierung der Innenstadt vorgestellt. Fest steht: Auf Anwohner, Geschäftsinhaber und Kunden kommt etwas zu. Gemeinsam mit der Stadt Moers will Enni ab 2023 zwischen Unterwallstraße und Schlosspark sowie zwischen Neuer Wall und Stadtgraben rund 28 Kilometer der alten Ver- und Entsorgungsinfrastruktur austauschen.

Warum ist das nötig? Große Teile des sechs Kilometer langen Kanalnetzes sind rund 100 Jahre alt, die 22 Kilometer Leitungen in den rund drei Kilometer Versorgungstraßen stammen überwiegend aus den 1960er und 1970er Jahren. Durch die teilweise erheblich überschrittene betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer steige das Risiko größerer Ausfälle und Schadensszenarien, sagt die Enni. So zeigten Inspektionen bei annähernd allen Kanälen erheblichen Sanierungsbedarf. Aus den Anforderungen des Landeswasser- und Wasserhaushaltsgesetzes ergebe sich ein zwingender Handlungsbedarf, um Gewässerverunreinigungen abzuwenden, heißt es. Zudem ist es seit 2006 zu 23 Gasleckagen im Bereich der Innenstadt gekommen. Diese wurden punktuell repariert, eine umfassende Sanierung der Stahlleitungen wie im übrigen Netz sei deshalb dringend notwendig.

Was genau ist geplant? Steinbrich, von Haus aus promovierter Diplom-Ingenieur für Energietechnik, hat jetzt ein erstes Grobkonzept vorgestellt, das in einer Arbeitsgruppe mit der Stadt Moers unter Einbeziehung der Moers Marketing, der Industrie- und Handelskammer, des Einzelhandelsverbands sowie dem Planungsbüro BFT aus Aachen erarbeitet wurde und elf Maßnahmen –  von der Aufnahme des Baugrundbestandes samt archäologischer Gegebenheiten über einen ersten Bauphasenplan bis hin zum Vergabeprozess der Planungs- und Bauleistungen – beinhaltet.