Friedhöfe in Mönchengladbach Immer mehr Gräber werden vernachlässigt

Mönchengladbach · Gestecke anbringen, Blumen gießen, Wildkraut jäten – auf den Friedhöfen wächst die Zahl der Grabstätten, denen solche Pflege niemand mehr angedeihen lässt. Das ärgert manche Friedhofbesucher. Wie die Mags darauf und auf eine sich wandelnde Bestattungskultur reagiert.

 Rechts und links gepflegt, dazwischen sprießt es ungehemmt – das ärgert manche Friedhofsbesucher und Menschen, die die Nachbargräber pflegen.

Rechts und links gepflegt, dazwischen sprießt es ungehemmt – das ärgert manche Friedhofsbesucher und Menschen, die die Nachbargräber pflegen.

Foto: Holger Hintzen

Die Ränder des kleinen weißen Zettels, den ein Mags-Mitarbeiter auf dem Grab angebracht hat, sind eingerollt. Die Nachricht darauf ist offenbar nicht erst gestern abgegeben worden: „Wir haben eine Frage zu Ihrer Grabstätte. Bitte melden Sie sich bei uns.“ Warum die für die Friedhofsunterhaltung zuständige Mags solche Zettel nicht nur an diesem Grab, sondern auch noch an anderen Grabstätten auf dem Venner Friedhof angebracht hat, ist leicht zu erraten: Die mit diesen Nachrichten versehenen Gräber sehen ungepflegt aus, es wuchert munter, was manche Menschen Wildkraut, andere Unkraut nennen. Ein Anlass für die Mags, Kontakt zu Angehörigen des Verstorbenen zu suchen.  Und solcher Anlass besteht im Vergleich zu früheren Jahrzehnten immer öfter auf den Friedhöfen im Stadtgebiet – noch etwas seltener auf kleineren Friedhöfen in Außengebieten wie in Venn, öfter hingegen auf den großen zentralen Friedhöfen in Rheydt und Gladbach.