Kunst in Mönchengladbach Käthe Kollwitz zeigt, wie die Hoffnung stirbt

Mönchengladbach · Die Arbeiten von Käthe Kollwitz wurden vom Kaiser als „Rinnsteinkunst“ verachtet, aber vom Publikum geschätzt. Das Blatt „Das Ende“ erzählt vom Weberaufstand.

 Käthe Kollwitz nimmt mit dem Zyklus „Ein Weberaufstand“ ausgehend von Gerhard Hauptmanns Drama die Weberrevolte von 1844 auf. .

Käthe Kollwitz nimmt mit dem Zyklus „Ein Weberaufstand“ ausgehend von Gerhard Hauptmanns Drama die Weberrevolte von 1844 auf. .

Foto: Museum Schloss Rheydt

Es ist zu Ende, aus und vorbei. Zwei Männer liegen tot am Boden der engen Kammer, neben ihnen hockt in sich zusammengesunken eine trauernde Frau. Mit der dunklen Kleidung und ihrer kauernden Haltung am unteren Rand des Bildes löst sie sich im Bildgeschehen beinahe auf. Soeben trägt ein Mann einen weiteren Leichnam in den dunklen Raum. Mit ihm dringt Qualm herein, Zeichen anhaltender Kämpfe, die draußen vor dem Haus toben müssen. Kraftlos, mit hängenden Schultern, in ihrer Trauer erstarrt, reagiert die Frau auf den Toten. Die Düsternis des erdrückend niedrigen Raumes, die nur durch das kleine Fenster und die geöffnete Tür aufgehellt wird, der schwere, den Raum dominierende Webstuhl betont die tragische Atmosphäre des Geschehens. Die Männer sind tot. Der Aufstand der Weber ist gescheitert. Das Militär hat ihn niedergeschlagen. Die Hoffnung ist gestorben.