Kirche in Mönchengladbach Ein Pfarrer verabschiedet sich in den Ruhestand

Eicken · Dirk Sasse wirkte 35 Jahre lang in der Evangelischen Friedenskirchengemeinde. Begegnung und Ökumene waren Schwerpunkte seiner pastoralen Arbeit. Zum Abschied bittet er noch einmal zu einem besonderen Abend.

 Eickener Pfarrer Dirk Sasse geht nach 35 Jahren in den Ruhestand.

Eickener Pfarrer Dirk Sasse geht nach 35 Jahren in den Ruhestand.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Für die Einladung zum Abschied wählte Pfarrer Dirk Sasse das Martin Luther zugeschriebene Zitat „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“. „Mir ist die innere Haltung von Zuversicht und Unverdrossenheit wichtig“, sagt Sasse. Diese Zuversicht will er zum Abschied sichtbar erblühen lassen. Passend zum Wahlspruch wünscht er sich statt persönlicher Geschenke Unterstützung beim „Apfelbäumchen-Pflanzen“. Die Standortwahl für die erste Baumspende im neugestalteten Brunnenhof des Münsters ist ein Indiz für die Ökumene, die ein Schwerpunkt seiner pastoralen Arbeit war. Sehr wichtig ist ihm ebenso die Begegnung. Daher starten die Abschiedsfeierlichkeiten am 6. Mai im Dreistufen-Programm mit zwanglosem „Friedenskirchen-Klön-Abend“. Einen Tag später findet der Abschiedsgottesdienst statt, auf den ein „musikalisches Feuerwerk“ mit Musikern und Chören folgt, die der Gemeinde durch frühere Auftritte vertraut sind. So fügt sich ein Mosaik mit Einblicken in Sasses Wirken. 25 Jahre lang bot er die Klön-Abende an. „Modern ausgedrückt würde man heute vom niederschwelligen Angebot sprechen. Unsere Abkürzung ‚FFK-Abend‘ sorgte teilweise für Verwirrung“, erzählt er schmunzelnd. Zum Schwerpunkt Begegnung zählt auch das Engagement für Kinder- und Jugendfreizeiten sowie später in der Seniorenarbeit. 2005 gründete Sasse mit Kollegen die kirchliche Stiftung „Himmel und Erde“ für Kinder- und Jugendarbeit, deren Vorsitzender er bis heute ist. Vor 22 Jahren initiierte er die „Quellentage“ als lange Samstage in Frühjahr und Herbst. Sie sollten Impulse für Leben und Glauben geben und wurden auch von kirchenfernen Menschen angenommen. Es sei ihm immer wichtig gewesen, bei Tauf- und Trauergesprächen Menschen in ihrem Lebensumfeld kennenzulernen, um ihnen in emotionalen Momenten ein Gefühl der Sicherheit zu geben, betont Sasse. In der ökumenischen Zusammenarbeit, wie auch in der Gemeindearbeit, habe er viel „Weggemeinschaft“ erfahren, versichert der 65-Jährige. „Es war unser großes Pfund, dass wir miteinander unter verschiedenen Schwerpunkten gearbeitet haben, also mit Spezialisierung“, kommentiert er das Miteinander. Dank eines jüngeren Kollegen, der für ihn die Konfirmandengruppe übernahm, fand Sasse zum Beispiel mehr Zeit für die Seniorenarbeit. Die 1991 begonnene Ökumenische Jugendarbeit Eicken (ÖJE) fand ihr Gegenstück in der Ökumenischen Begegnungsstätte Eicken (ÖBE), die aus der Altenbegegnungsstätte entstand.