Natur in Kamp-Lintfort Anwohner sind entsetzt: Waldstück wird gefällt

Kamp-Lintfort · Ein Waldstück an der Bundesstraße 510 in Kamp-Lintfort wird seit dem Wochenende gefällt. Bei dem Wald handelt es sich um Privatbesitz. Laut Martin Notthoff, zuständiger Dezernent in der Stadtverwaltung, will der Eigentümer das Holz forstwirtschaftlich verwerten.

 Die Anwohner sind traurig: Ein Waldstück an der B 510 in Kamp-Lintfort wird in diesen Tagen gefällt.

Die Anwohner sind traurig: Ein Waldstück an der B 510 in Kamp-Lintfort wird in diesen Tagen gefällt.

Foto: Privat

Das Entsetzen unter Anwohnern und Politiker ist groß: An der Bundesstraße 510, in der Nähe des Soldatenfriedhofs an der Rheinberger Straße, fällt gerade ein Wald. Seit einigen Tagen wird dort abgeholzt. „Ich kann es nicht fassen“, erklärt Johannes Tuschen, Sprecher von Bündnis 90 / Die Grünen in Kamp-Lintfort. „Der Wald steht dort seit Jahrzehnten. Ich habe mal in der Nähe gewohnt. Die Bäume sind sehr hoch. Dort leben viele Tierarten. Für die Anwohner war der Wald ein guter Lärm- und Schallschutz“, sagt er und hat auch den Klimaschutz in Blick. Die Hälfte des Waldes sei schon gefällt, berichtet auch ein Anwohner, der in der Nähe der B510 wohnt. Doch eine rechtliche Handhabe gegen die Baumfällaktion, die seit dem Wochenende läuft, gibt es nicht. „Es handelt sich bei diesem Waldgrundstück um Privatgelände“, sagte Martin Notthoff, Kämmerer und Dezernent der Stadt Kamp-Linfort, auf RP-Anfrage. Wie er zu berichten wusste, soll das Holz forstwirtschaftlich verwertet werden. Auch soll Straßen NRW soll den Eigentümer auf seine Verkehrssicherungspflicht hingewiesen haben. Das geschätzt 0,6 Hektar große Areal im Bereich der B 510 / Rheinberger Straße werde nicht gerodet, wie Anwohner am Montag vermuteten. Dies wie auch eine Wald-Umbauung, also den Bereich in eine Nutzungsform umzuwandeln, bedürfe der Genehmigung der Forstbehörde“, erläuterte Notthoff. Johannes Tuschen berichtete, dass die zuständige Behörde im Kreis Wesel bereits in Kenntnis gesetzt sei.