Wohnheim für Demenzkranke in Hückeswagen „Wohnwerk“ schließt zum Jahresende

Hückeswagen · Das Wohnheim für Demenzkranke schreibt seit Beginn an rote Zahlen und ist in dieser Größe nicht wirtschaftlich zu betreiben. Eine Angehörige kritisiert die Entscheidung, die aus Sicht der Geschäftsführerin aber unausweichlich ist.

 Das Demenz-Wohnheim „Wohnwerk“ wird Ende des Jahres nach zwölf Jahren wieder geschlossen.

Das Demenz-Wohnheim „Wohnwerk“ wird Ende des Jahres nach zwölf Jahren wieder geschlossen.

Foto: Foto: Büllesbach | Grafik: Ferl

Der Mann von Christa Kraus leidet unter der neurodegenerativen Krankheit Posteriore Kortikale Atrophie (PCA) und ist zudem fast blind. Seit Januar lebt der 72-jährige im „Wohnwerk“ und hat sich dort nach Aussage seiner Frau inzwischen eingewöhnt. „Er erkennt die Stimmen der anderen und kann sich gut vorantasten“, erzählt die Hückeswagenerin. Als sie am Freitag den Brief der Oberbergischen Gesellschaft zur Hilfe für psychisch Behinderte (OGB) aufmachte, stockte ihr der Atem. Denn darin steht, dass die OGB als Trägerin des „Wohnwerks“ das Heim zum Jahresende schließen wird. Deshalb kritisiert Christa Kraus: „Für die Menschen dort ist es total schwer, sich umzugewöhnen.“ Die Geschäftsführung hätte doch schon im Januar wissen müssen, dass das Heim vor dem Aus steht. Dann hätte Christa Kraus für ihren Mann wohl eine andere Pflegestelle gesucht.