Fotos Wahlkreis 104: Sagen Sie mal - Ophelia Nick (Grüne)
Fünf Fragen von lokaler Relevanz an die Direktkandidaten des Wahlkreises Mettmann I (104). Hier sind die Antworten von Ophelia Nick (Grüne)Halten Sie es für richtig, dass finanzstarke Städte wie Langenfeld, Monheim und Hilden mit ihren Gewerbesteuereinnahmen klamme Gemeinden in anderen Landesteilen unterstützen sollen?
Wer viel Geld hat, muss sich solida- risch verhalten. Das ist Konsens. Anderseits müssen die Kommunen sich um solide Finanzen ihrer Stadt kümmern. Auch das unterstütze ich und bin gegen unverhältnismäßige Belastung von Kommunen. Ab 2014 sollen finanzstarke Gemeinden in NRW mit einer Solidaritätsumlage finanzschwache Kommunen unterstützen. Tatsächlich sind viele Kommunen in NRW so stark verschuldet, dass sie ohne Hilfe keine Chance zur Sanierung ihres Haushalts haben. Wir Grünen raten daher zur Solidarität. Die geplante Höhe sollte jedoch noch überprüft werden.
Soll das Betreuungsgeld, das Eltern erhalten, die ihre Kinder nicht in Kitas geben, gestrichen und und in den Kitaausbau gesteckt werden? Das ist unsere Forderung! Das Geld für das unsinnige Betreuungsgeld gehört in den Kita-Ausbau. Dabei geht es mir vor allem um Qualität: Ein(e) Erzieher(in) betreut höchstens vier Kinder, Fachkräfte müssen gut ausgebildet und bezahlt werden. Wir brauchen finanzielle Soforthilfe für Städte, die überdurchschnittlichen Bedarf haben. 22 Eltern haben im Kreis Betreuungsgeld beantragt. Hunderte bringen ihre Kinder in die Betreuung. Das ist der wirkliche Wunsch von Eltern: Eine gute Betreuung und die Möglichkeit, Familie und Beruf zu vereinbaren.
Wie viel mehr Steuern müssen die Menschen im Kreis Mettmann zahlen, wenn Ihre Partei an die Regierung kommt? Ledige ohne Kind die mehr als 60 000 Euro im Jahr verdienen, müssen mit geringer steuerlicher Mehrbelastung rechnen. Bei Menschen, die deutlich mehr verdienen, erhöht sich der Spitzensteuersatz von 42auf 49 %. Davon profitieren alle Menschen, da das Geld in Bildung von Kindergärten bis VHS, in Straßen, Brücken und den öffentlichen Nahverkehr gesteckt wird. Bei dem grünen Steuermodell werden Geringverdiener und Familien entlastet. Wir wollen nicht, dass die Schere zwischen Arm und Reich sich immer weiter öffnet.
Was ist zu tun, damit die Landwirtschaft in der Region gute Bedingungen hat? Wenn Sie Ihre Mahlzeiten zu sich nehmen, denken Sie dann daran, wie in Ihrer Umgebung Nahrung produziert wird? Ich setze mich für eine Öffnung der Landwirtschaft ein. Eine Landwirtschaft, bei der der Käufer weiß, unter welchen Bedingungen produziert wurde, wie die Tiere in den Ställen leben. Die regionalen Landwirte klagen unter Flächenknappheit, täglich werden hier Flächen verbaut. Ich setzte mich gegen den Flächenverbrauch in unserer Region ein. Zudem müssen Landwirte finanziell und gesellschaftlich bessergestellt werden.
Wie lassen sich die täglichen Staus auf den rheinischen Autobahnen verhindern oder wenigstens verringern? Durch schnelle Sanierung von Brücken und Straßen, durch die Stärkung von öffentlichen Verkehrsmitteln, durch die Förderung alternativer Mobilität. Der Autoverkehr verursacht jedoch Lärm und Staus und schädigt Umwelt und Klima. Unser Ziel ist eine Mobilität, die umwelt- und klimaverträglich, sozial und wirtschaftlich effizient ist. Jede Autobahn, jede Stadt hat ihre eigenen Verkehrsprobleme. Wir Grünen wollen neue Verkehrsprojekte mit Beteiligung der Bürger entwickeln: Einmischen ist hier erwünscht!