Duisburger Geschichten und Geschichte Tischsitten im Hause Mercator

Serie | Duisburg · Bei den Mercators daheim gab es keine Messer, gegessen wurde mit Händen und Löffeln. Und an der Tafel gab es eine klare Sitzordnung. Ein Blick in die Geschichtsbücher.

  Eine Szene aus „Ein Tischzucht“ (1534) von Hans Sachs.

Eine Szene aus „Ein Tischzucht“ (1534) von Hans Sachs.

Foto: Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz

Mercator war ein Zeitgenosse des Humanisten Erasmus von Rotterdam (1466-1536). Dessen „Benimmbuch“ (De Civilitate) erläutert die Erziehung zu guten Umgangsformen, insbesondere zu den Tischsitten.  In einem Gelehrtenhaushalt galt die Einhaltung der Regeln als selbstverständlich. Nachbarn Mercators, wie der Sprachwissenschaftler Cornelius Wouters, der Theologe Georg Cassander oder Bürgermeister Ott Vogel, wurden gelegentlich zum Abendessen eingeladen. Die Hausherrin, Barbara Schellekens, war eine selbstbewusste, umtriebige Frau. Neben der Haushaltsführung, der Erziehung der sechs Kinder und der Betreuung der im Hause lebenden Studenten kümmerte sie sich um die Gästebewirtung.