Gastbeitrag von Bastian Fleermann Weihnachten im Heinefeld

Düsseldorf · Es war ein kleiner Kohleofen, der die besondere Freundschaft zwischen Otto Pankok und den Düsseldorfer Sinti auslöste. Eine Weihnachtsgeschichte von vor 91 Jahren.

Der Künstler Otto Pankok (2.v.l.) mit seinen Freunden in der Kunsthalle. Das Bild stammt aus dem Januar 1932.

Der Künstler Otto Pankok (2.v.l.) mit seinen Freunden in der Kunsthalle. Das Bild stammt aus dem Januar 1932.

Foto: Mahn- und Gedenkstätte

Wärme und Licht. Es waren die zwei Grundelemente des Weihnachtsfests, die zwei ungleiche Seiten zueinander brachten. Als im Oktober 1931 der Künstler Otto Pankok sich in einem Hühnerstall in der Unterrather Elendssiedlung Heinefeld einmietete, um dort von der Hektik der Großstadt zurückgezogen zu malen. Seine Ehefrau, die Journalistin Hulda Pankok, die aus der Verlegerfamilie Droste stammte, und das sechsjährige Töchterlein Eva warteten zu Hause in der Brend‘amourstraße im noblen Oberkassel. Der Künstler nahm täglich die Straßenbahn. Abends kehrte er zurück – zurück in die Behaglichkeit des Hauses, in die Wärme und in die Annehmlichkeiten. Den einzigen Luxus, den sich Pankok in seinem Hühnerstall-Atelier gönnte, war ein kleiner Kohleofen, der den Verschlag wärmte.