Überraschung in NRW: Nach einem wochenlangen Koalitionsgerange wollen SPD-Landeschefin Hannelore Kraft und Grünen-Fraktionschefin Sylvia Löhrmann eine Minderheitsregierung in NRW bilden.

Wie bereits während des Wahlkampfes zeigten die beiden Frauen vor den Kameras Geschlossenheit.

Kraft will sich am 13. oder 14. Juli im Düsseldorfer Landtag zur Ministerpräsidentin wählen lassen.

Die nordrhein-westfälische SPD-Chefin begründete ihre Entscheidung damit, dass die FDP die schwarz-gelbe Koalition praktisch aufgelöst habe. Kraft wolle dem Land nun eine stabilere Regierung bieten als Rüttgers dies könne.

NRW-FDP-Chef Andreas Pinkwart hatte am Mittwoch in einem Interview die Schwarz-Gelbe Koalition für beendet erklärt. Kurz nach Krafts Ankündigung, sich zur Ministerpräsidentin wählen lassen zu wollen, bezeichnete Pinkwart die Begründung der SPD-Landeschefin als "absurd".

Die Vorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Sylvia Löhrmann, begrüßte die Kehrtwende Krafts. "Die Grünen-Verhandlungskommission hat sich einstimmig bereiterklärt, sofort Koalitionsgespräche aufzunehmen", sagte sie.

Zu der gemeinsamen Pressekonferenz erschien Löhrmann mit einer roten und einer gelben Karte vor die Kameras.

Die Grünen hatten die Genossen in den vergangenen Tagen immer wieder zu einer Minderheitsregierung gedrängt.