Literatur Das lange Schweigen des Missbrauchsopfers

Wien · Der österreichische Bestsellerautor Josef Haslinger wurde als Junge über Jahre von Patres missbraucht. Erst mit dem Tod der Täter konnte er dafür die richtige Sprache finden.

   Der Autor  Josef Haslinger

Der Autor Josef Haslinger

Foto: HERBERT NEUBAUER / dpa

Irgendwann sind Josef Haslinger die Worte einfach ausgegangen. Irgendwann merkte der österreichische Autor, dass die scheinbar wirkmächtige fiktive Literatur da nicht mehr ausreicht und nicht das richtige ist. Wofür? Um nach vielen Jahren endlich zu verstehen, was ihm als Zehnjährigen im Söngerknabenkonvikt von Stift Zwettl tatsächlich widerfahren ist: dass er vielfach sexuell missbraucht wurde. Dass er kein „Betroffener“ oder gar Verführer ist, sondern ein Opfer. Und dass Pater Gottfried, der väterliche Freund, nicht etwa ein Verführter, sondern ein Täter ist.