Das Aufatmen nach Argentiniens dramatischer Qualifikation wehte hinüber bis nach Kapstadt. Schließlich durfte der von Superstar Lionel Messi angeführte Weltmeister von 1978 und 1986 nicht beim Stelldichein der großen Nationen fehlen.
Der Star ist der TV-Experte. Als ganz Neuseeland eine rauschende Partynacht feierte, war Wynton Rufer gefragt wie nie zuvor. Der Fußballer des Jahrhunderts gab Interviews im Minutentakt.
Dritter, Zweiter, Erster: Nach dieser simplen Formel peilt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft beim ersten Welt-Championat auf afrikanischen Boden ihren vierten WM-Titel an.
Erst nach der Trennung von Star-Trainer Sven-Göran Eriksson startete Mexiko in der WM-Qualifikation so richtig durch. Nach nur zehn Monaten auf der Bank von "El Tri" vollzog der mexikanische Fußball-Verband die Trennung von dem Schweden.
Als das WM-Abonnement einmal mehr verlängert worden war, dachten die Südkoreaner an ihre Brüder im Norden. "Ich hoffe, dass sie sich gemeinsam mit uns qualifizieren. Das wäre historisch", sagte Trainer Huh Jung-Moo.
Der Weltmeister kommt einfach nicht zur Ruhe: Italien hat noch nicht einmal das erste Gruppenspiel bei der WM in Südafrika bestritten, da ist der nächste Trainerwechsel bereits programmiert.
Sie haben den besten Fußballer des Kontinents, qualifizierten sich als erstes Team Asiens und sind zum vierten Mal in Folge bei einer Endrunde dabei: Diese drei Punkte reichen in Japans Fußball, um die Bäume vermeintlich in den Himmel wachsen zu lassen.
Als Nigeria Mitte November durch ein 3:2 in Kenia nach zwei Toren des Wolfsburgers Obafemi Martins souverän die Qualifikation für die WM-Endrunde gemeistert hatte, kannte die Begeisterung mal wieder keine Grenzen mehr.
Die honduranische Fußball-Nationalmannschaft hat lange auf die zweite WM-Teilnahme der Geschichte warten müssen. Letztmals 1982 in Spanien waren die Mittelamerikaner WM-Starter und schafften die Qualifikation auch erst auf den letzten Drücker.
Niemand aus der von Fifa-Präsident Joseph S. Blatter so hehr beschworenen Fußball-Familie dürfte vergessen haben, wie sich die Equipe Tricolore die Fahrkarte nach Südafrika gegen Irland erschummelt hat.
Australien ist erleichtert - endlich keine Play-off-Spiele mehr. Der "Umzug" der Socceroos in die asiatische WM-Qualifikation brachte das Team des niederländischen Trainers Pim Verbeek auf direktem Wege nach Südafrika.
Die Familie Dunga schwört sich mit Wir-Gefühl statt Starallüren auf den "Hexa" ein. Brasiliens Fußballer wollen in Südafrika den sechsten WM-Titel holen, ohne die Fehler der Endrunde in Deutschland zu wiederholen.
Einmal mehr durch die Hintertür Play-offs haben sich Uruguays Fußballer zur WM-Endrunde nach Südafrika durchgekämpft. "Die einfachen Dinge sind nichts für uns. Aber wenn der Lohn so groß ist, sage ich: Willkommen, Leid", resümierte Stürmer Sebastian Abreu.
Chiles neuer Volksheld ist Argentinier und trägt den Spitznamen "El Loco". Marcelo Bielsa, der Verrückte, hat "La Roja" nach zwei vergeblichen Anläufen wieder auf die WM-Bühne zurückgeführt. Und das mit attraktiven Fußball.
In der Fußball-Bundesliga ist Nelson Valdez nicht gerade der Torjäger vom Dienst, doch bei Paraguay hat der Stürmer von Borussia Dortmund einen Riecher für die Treffer der besonderen Art.
Nach dem entscheidenden 5:0-Sieg in der WM-Qualifikation gegen Rumänien wurde in Belgrad tagelang gefeiert, die Mannschaft fuhr im offenen Bus durch die Hauptstadt.
Laut Trainer Morten Olsen hat "Danish Dynamite" bereits mit dem Erreichen der WM-Endrunde "Einmaliges" im dänischen Fußball erreicht - doch das kleine Land will in Südafrika groß rauskommen.
44 Jahre nach einer der größten Sensationen in der Geschichte der Fußball-WM meldet sich Nordkorea auf der großen Fußball-Bühne zurück. 1966 gewann die Auswahl des kommunistisch geführten Landes in England ihr letztes Gruppenspiel.
Als Algerien die dritte Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft perfekt gemacht hatte, geriet das nordafrikanische Land in einen kollektiven Freudentaumel. Die Algerier feierten die Qualifikation nach einem 1:0 gegen Ägypten ausgelassen.
Die Slowakei hat ihren Platz auf der Weltkarte des Fußballs gefunden. Erstmals seit der Trennung von Tschechien im Jahre 1993 haben sich die Slowaken für ein großes Turnier qualifiziert und mit dem Ticket die fußballerische Eiszeit im Lande beendet.
Die "Rote Furie" ist auf den Geschmack gekommen: Anderthalb Jahre nach dem EM-Titelgewinn hat sich die spanische Fußball-Nationalmannschaft das Ziel WM-Sieg auf die Fahnen geschrieben.
Die Fußball-Fans im Gastgeberland sind sieben Monate vor WM-Beginn der Verzweiflung nahe, Carlos Alberto Parreira sieht dagegen wenige Wochen nach seinem Comeback als Coach der südafrikanischen Nationalmannschaft wieder "Licht am Ende des Tunnels".
Drei verpasste WM-Turniere, ein Elfmeterdrama gegen Deutschland und die "Hand Gottes": Nach über vier Dekaden Pleiten, Pech und Pannen soll die lange Zeit der Leiden für die englischen Fans am 11. Juli 2010 in Johannesburg im Finale der WM ein Ende haben.
Der 8. Oktober 2005 war der schwärzeste Tag in der an Höhepunkten reichen Laufbahn des Profis Pierre Wome. Mit seinem Strafstoß in der Nachspielzeit hätte er Kamerun mit Star Samuel Eto'o zur WM-Endrunde nach Deutschland schießen können.
Es mag am Niveau der Konkurrenten liegen. Deren Namen klingen bisweilen wie die Reiseziele einer Karibik-Kreuzfahrt, weniger aber nach Gegnern, die Angst und Schrecken verbreiten. Dennoch: Die USA nimmt zum sechsten Mal in Folge an einer WM-Endrunde teil.
Didier Drogba gilt als antrittsstark und pfeilschnell, doch ein Gegner rennt dem Superstar der Elfenbeinküste langsam davon: die Zeit. Wenn am 11. Juni 2010 der Startschuss zur WM-Endrunde in Südafrika fällt, ist der Stürmer 32 Jahre alt.
Ottmar Hitzfeld ist auf das Abenteuer in Südafrika zumindest abseits des Fußballplatzes bestens vorbereitet. "Ich habe vor vielen Jahren schon eine Safari gemacht. Ich habe sogar in einer Baumhütte übernachtet", berichtete der deutsche Trainer der Schweizer.
Schon vor dem ersten Auftritt bei der Fußball-WM darf sich Slowenien wie ein Gewinner fühlen. Die "Kleinen Drachen" ("Zmajceki") haben in der Quali ein Fußball-Märchen geschrieben und europäische Top-Teams wie Tschechien und Russland hinter sich gelassen.
Wenn "König Otto" bis zur WM in Südafrika unter den elf Millionen Griechen noch ein paar Fußball-Zauberer findet, wird der Europameister von 2004 seine gefürchtete Mauertaktik zu den Akten legen.
Die U20-Junioren haben es mit dem WM-Titel in Ägypten vorgemacht, Ghanas A-Nationalmannschaft möchte am liebsten in Südafrika nachlegen. Die Black Stars, die "schwarzen Sterne", sollen auch bei der Fußball-WM 2010 funkeln.
Portugal gehört bei der fünften Teilnahme an einer WM einmal mehr zu den Mitfavoriten. "Wir tragen in unseren Herzen eine explosive Mischung aus Selbstvertrauen, Hingabe und starker Entschlossenheit", sagte Nationaltrainer Carlos Queiroz.
In Rekordzeit haben die niederländischen Fußballstars das Ticket nach Südafrika gelöst, doch allzu große WM-Euphorie will bei Oranje nicht aufkommen. Der Schmerz von der Euro 2008 sitzt immer noch tief.