Das sind die wichtigsten Fakten

Ob durch schwere Unfälle oder Krankheiten - immer wieder kommt es dazu, dass Menschen ins Koma fallen. In manchen Fällen - wie etwa nach dem Ski-Unfall von Michael Schumacher - wird auch ein künstliches Koma eingeleitet. Wir erklären die wichtigsten Fakten:
Koma
Der Begriff "Koma" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "tiefer Schlaf", und wird beschrieben als längerer zustand tiefer Bewusstlosigkeit. Sie kennzeichnet sich dadurch, dass der Patient nicht auf Schmerzreize reagiert, die Augen geschlossen sind und die Pupillen auf Lichteinfall keine Reaktion zeigen.
Koma-Stufen
Abhängig von der tiefe des Komas unterscheidet man zwischen vier Stufen:
1. Leichtes Koma, Stufe I: Die Patienten reagieren auf schmerzhafte Reize noch mit gezielten Abwehrbewegungen. Ihre Pupillen ziehen sich bei Lichteinfall zusammen.
2. Leichtes Koma, Stufe II: Die Patienten wehren Schmerzreize nur ungezielt ab. Der Pupillenreflex funktioniert.
3. Tiefes Koma, Stufe III: Der Patient zeigt keine Schmerzabwehrreaktion mehr, sondern lediglich ungezielte Bewegungen. Die Pupillenreaktion funktioniert nur schwach.
4. Tiefes Koma, Stufe IV: Der Patient zeigt überhaupt keine Schmerzreaktion mehr, die Pupillen sind geweitet und reagieren nicht auf Lichteinfall.
Vier verschiedene Koma-Formen:
1. Wachkoma - Das Wachkoma ist ein Zustand zwischen Koma und Bewusstsein. Wegen der offenen Augen und der Bewegungsfähigkeit wirkt es, als wären die Betroffenen bei Bewusstsein. Sie können teils Lächeln und Greifen. Allerdings handelt es sich dabei um unbewusste Reflexe. Ihr Blick ist meist starr. Ursache für ein Wachkoma ist eine Verletzung des Großhirns.
2. Minimaler Bewusstseinszustand - Wachkoma und minimaler Bewusstseinszustand scheinen sich auch den ersten Blick zu ähneln, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit aus letzterem zu erwachen wesentlich größer. Die Patienten haben einen vom vegetaiven Nervensystem gesteuerten Wach-Schlaf-Rythmus.
3. Künstliches Koma - Ein Sonderfall ist das künstliche Koma, in das Mediziner schwer verletzte oder kranke Menschen mithilfe von Narkosemitteln versetzen. Dabei handelt es sich im strengen Sinne nicht um ein Koma, sondern vielmehr um eine Langzeitnarkose. Werden die Medikamente abgesetzt, erwacht der Patient. Da die Patienten nur vergleichsweise leicht sediert sind, können sich manche an Ereignisse im künstlichen Koma erinnern.
4. Locked-In-Syndrom - Das sogenannte Locked-In-Syndrom ist keine Komaform. Es ist ohne nähere Untersuchung leicht mit einem Wachkoma zu verwechseln, das mit einer Querschnittslähmung einhergeht. Patienten mit einem Locked-In-Syndrom sind wach und bei vollem Bewusstsein, aber vollständig gelähmt. Manche haben zumindest noch Kontrolle über ihre Augen und können über Blinzeln kommunizieren.

Therapie
Vor allem die Behandlung der Krankheit, die das Koma auselöst hat, ist bei der Komatherapie wichtig. Zudem müssen Menschen im Koma in der Regel intensivmedizinisch versorgt werden. Je nach Tiefe des Komas werden sie künstlich ernährt oder sogar beatmet. Hinzu kommen mitunter physiotherapeutische und ergotherapeutische Maßnahmen, um die Muskeln und gelenke beweglich zu halten.
Bei Patienten im Wachkoma oder mit minimalem Bewusstseinszustand fordern Komaforscher dauerhafte Therapiemaßnahmen, bei denen dem Gehirn Sinnesreize angeboten werden. Ein Gehirn, das so angesprochen wird, nimmt mit größerer Wahrscheinlichkeit wieder seine Arbeit auf. Das können Massagen, farbiges Licht, Bewegung im Wasser oder Musik sein, vor allem aber liebevolle Berührungen und die direkte Ansprache des Patienten. Dabei spielen auch die Angehörigen eine zentrale Rolle.
Auf jeden Fall sollte mit einem Hirnscan regelmäßig überprüft werden, ob sich der Zustand langjähriger Komapatienten vielleicht doch verbessert hat, auch wenn es dafür keine äußeren Anzeichen gibt.
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