Vendée Globe Boris Herrmanns Traum zerschellt an einem Fischkutter

Les Sables-d‘Olonne · Der Weltumsegler rammt bei der Regatta Vendée Globe auf den letzten Meilen ein Fischerboot und verpasst das erhoffte Podium, wird letztlich aber Fünfter.

 Boris Herrmann.

Boris Herrmann.

Foto: dpa/Boris Herrmann

Das Team von Boris Herrmann wusste sofort, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Das satellitengesteuerte Trackingsystem zeigte am Abend gegen 20.30 Uhr plötzlich einen dramatischen Geschwindigkeitsabfall der Rennjacht des Hamburgers an. Die „Seaexplorer“ pflügte nicht mehr mit über 40 Stundenkilometer durchs Wasser, sondern dümpelte offensichtlich nur noch rund 90 Seemeilen vor der französischen Atlantikküste umher. Die Helfer im Zielhafen von Les Sables d’Olonne starrten auf die Computerbildschirme und konnten nur rätseln, was da draußen auf dem Meer vor sich ging. Nach Minuten des bangen Wartens meldete sich Boris Herrmann schließlich über Funk. Ihm gehe es gut, sagte er, aber er hatte eine sehr schlechte Nachricht: in der Dunkelheit hatte er mit seinem Boot einen Fischkutter gerammt. Schnell war allen klar, dass damit kurz vor dem Ziel ein großer Traum geplatzt war, denn die Chancen bei der Vendée Globe auf einen Podiumsplatz oder sogar den Sieg waren dahin. „Das war der schlimmste Alptraum“, erzählte der enttäuschte Hamburger über die Kollision mit dem Trawler am Mittwochabend.