Europa-Wahl Das wollen die Parteien beim Klima tun
CDU
Bei der CDU steht die Bewahrung der Schöpfung im Mittelpunkt. Die CDU setzt sich für eine globale Bepreisung von Treibhausgasemissionen ein, will internationale Abkommen zur Plastikvermeidung schließen und ist gegen eine “ideologische Ablehnung” des Diesel-Motors.
SPD
“Wir sind die einzige Generation, die die Folgen des Klimawandels erkennt und womöglich noch ein kleines Zeitfenster hat, ihn einzudämmen”, heißt es im Wahlprogramm der SPD. Die Sozialdemokraten unterstützen das Ziel, bis 2030 die Treibhausgase um mindestens 45 Prozent (Basisjahr 1990) zu reduzieren und bis 2050 Treibhausgasneutralität zu erreichen. Bis 2030 sollen alle Kunststoffverpackungen wiederverwendbar oder recyclebar sein. Bei der Umweltpolitik sollen allerdings die Folgen für Beschäftigte berücksichtigt werden.
FDP
Die FDP schlägt vor, dass EU-Mitgliedsstaaten im eigenen Land nicht erreichte CO2-Einsparungsziele gegen die Finanzierung von ebenso wirksamen, aber kostengünstigeren CO2-Einsparungen in Ländern außerhalb der EU verrechnen können. Ein Energie-Binnenmarkt soll innerhalb der EU dafür sorgen, dass Strom dort produziert wird, wo die Standortbedingungen die geringsten Kosten bei gleichen Umweltstandards erlauben. Um CO2 zu binden, soll mehr Wald geschaffen werden.
Grüne
Europas Klimapolitik müsse ambitionierter und verbindlicher werden, fordern die Grünen. Ihr Ziel: Bis 2030 soll 45 Prozent von Europas Energie aus erneuerbaren Energien kommen, bis 2050 sollen es 100 Prozent sein. Sie fordern deshalb den Kohleausstieg innerhalb der EU bis 2030 und will die Laufzeiten aller Atomkraftwerke auf maximal 40 Jahre begrenzen. Die Europäische Union soll Länder, die von der Klimapolitik schon heute stark betroffen sind, technisch und finanziell unterstützen. Menschen aus Ländern, die unbewohnbar werden, soll die EU gemeinsam mit anderen Industrieländern mithilfe von “Klimapässen” aufnehmen. Gleichzeitig setzen sich die Grünen für eine CO2-Steuer ein.
Die Linke
Die Linke will einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr und mehr Transporte über die Schiene. Flugtickets sollen teurer werden. Bis 2050 sollen die EU-Emissionen von klimaschädlichen Treibhausgasen um 95 Prozent sinken. Dafür brauche es einen Kohleausstieg bis 2030. Die Energiekonzerne sollen vergesellschaftet werden, Kryptowährungen wie den Bitcoin, deren Produktion viel Energie verbraucht, sollen verboten werden.
AfD
Die Alternative für Deutschland um Europa-Spitzenkandidat Jörg Meuthen bezweifelt, dass der Mensch am Klimawandel Schuld ist oder ihn beeinflussen könnte. “Klimaschutzpolitik ist daher ein Irrweg”, heißt es im Wahlprogramm. Um den Einsatz fossiler Brennstoffe langfristig zu reduzieren, setzt die AfD auf Atomenergie.