Massive Unruhen Zeiten des Zorns in Lateinamerika

Bolivien · Massendemonstrationen gegen linke Despoten, soziale Ungerechtigkeiten und neoliberale Politik – die Gründe für die Unruhen in Lateinamerika sind vielschichtig. Frieden ist nur in wenigen Ländern wahrscheinlich. Ein Überblick.

 Demonstranten treffen in der chilenischen Hauptstadt Santiago auf Polizisten.

Demonstranten treffen in der chilenischen Hauptstadt Santiago auf Polizisten.

Foto: AP/Esteban Felix

Seit zwei Wochen ist Bolivien ein anderes Land. Bei der Präsidentschaftswahl umging der sozialistische Amtsinhaber Evo Morales nach offiziellen Angaben mit 10,6 Prozent Vorsprung vor dem konservativen Herausforderer Carlos Mesa eine Stichwahl, bei der Mesa wegen der Unterstützung der ausgeschiedenen Mitbewerber gute Chancen gehabt hätte. Die Opposition, die Kirche und einige Nichtregierungsorganisationen (NGO) sprechen von Indizien, die auf einen Wahlbetrug hindeuten, legten aber bislang keine Beweise vor.