Beim G8-Gipfel treffen sich die Staats und Regierungschefs der acht wichtigsten Industrienationen der Welt. Die Protagonisten im Einzelnen.
Yasuo Fukuda, Japan Der japanische Ministerpräsident musste nach dem überraschenden Rücktritt seines Vorgängers ins kalte Wasser springen. Es galt, schnell die Vorbereitungen für den G8-Gipfel zu übernehmen, die bereits auf Hochtouren liefen. Jetzt erhofft er sich von dem Großereignis in einem Luxushotel am malerischen Toya-See Rückenwind für seine krisengeschüttelte Regierung.
Angela Merkel, Deutschland Die deutsche Bundeskanzlerin hatte beim Gipfel in Heiligendamm im vergangenen Jahr einen ihrer wichtigsten außenpolitischen Auftritte. Hoch angerechnet wird ihr, dass sie US-Präsident George W. Bush beim Klimaschutz auf ein gemeinsames Vorgehen in den Vereinten Nationen einschwören konnte. Für Merkel ist es nach St. Petersburg 2006 und Heiligendamm 2007 der dritte G8-Gipfel.
George Bush, USA Der US-Präsident ist zum achten und letzten Mal dabei. Dass sich der wichtigste Akteur in den letzten Zügen seiner Amtszeit befindet, gilt nicht als Nachteil. Im Gegenteil: Den amerikanischen Unterhändlern wird nachgesagt, besonders aktiv zu sein, um Bush einen guten Abgang zu verschaffen.
Dimitri Medwedew, Russland Für den russischen Präsidenten ist es die erste Teilnahme an einem internationalen Gipfeltreffen. Dementsprechend aufmerksam wird beobachtet werden, wie sicher sich das jüngste G8-Mitglied im Kreis der mächtigsten Männer und Frauen der Welt behauptet. Vor dem Gipfel sendete er schon einmal selbstbewusste Signale. Die Forderung des US-Präsidentschaftsbewerbers McCain nach einem Ausschluss Russlands aus der G8 wies er als lächerlich zurück.
Gordon Brown, Großbritannien Nach rekordverdächtigen elf G8-Gipfeln mit Tony Blair wird Großbritannien in diesem Jahr erstmals von Premierminister Brown vertreten. Der Labour-Chef wird in Japan vor allem auf eine harte Haltung gegen das Regime von Robert Mugabe in Simbabwe dringen. Dazu soll es eine separate Gipfelerklärung geben.
Nicolas Sarkozy, Frankreich Der französische Präsident hatte beim letzten G8-Gipfel in Heiligendamm seine Premiere. Diesmal kommt er als neuer EU-Ratspräsident nach Japan und wird damit eine besondere Rolle einnehmen.
Silvio Berlusconi Der italienische Ministerpräsident hat schon an fünf G8-Gipfeln teilgenommen und kehrt jetzt zu Beginn seiner dritten Amtszeit in den Kreis der G8 zurück. Er war Anfang Mai als Chef der 62. italienischen Nachkriegsregierung vereidigt worden.
Stephen Harper Der kanadische Ministerpräsident nimmt zum dritten Mal an einem G8-Gipfel teil. Er hatte seine Konservative Partei, deren Vorsitzender er ist, Anfang 2006 bei den Parlamentswahlen nach 13 Jahren wieder zur stärksten Kraft in Kanada gemacht.
Jose Manuel Barroso Die EU nimmt seit 1978 an den G8-Gipfeln teil. Sie wird durch den EU-Kommissionspräsidenten und den amtierenden Ratspräsidenten vertreten. Da Sarkozy EU-Ratspräsident ist, wird mit Kommissionspräsident Barroso diesmal nur ein EU-Vertreter zusätzlich anreisen.