NRW-Beschluss zu Corona Lehrer und Kinderärzte besorgt über Ende der Maskenpflicht im Unterricht

Düsseldorf · Kinderärzte und Lehrer sehen die Entscheidung der Landesregierung, die Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen nicht zu verlängern, mit großer Sorge. Nur eine Gruppe äußert sich erfreut.

 Schüler einer zwölften Klasse mit Mundschutz.

Schüler einer zwölften Klasse mit Mundschutz.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Die Kinderärzte in NRW sehen die Abschaffung der Maskenpflicht im Unterricht kritisch. „Es wäre angesichts steigender Infektionszahlen weiterhin sinnvoll, im Unterricht Masken zu tragen. In kleinen, schlecht belüfteten Klassenzimmern sitzen oft große Schülergruppen. Da werden ansteckende Aerosole schnell überall verteilt“, sagte Christiane Thiele, Landesvorsitzende des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte. Thiele forderte: „Wir müssen jetzt genau beobachten, wie sich die Infektionen an Schulen weiter entwickeln. Wenn es künftig erforderlich sein sollte, ganze Schulen statt einzelner Klassen zu schließen, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen, müssen wir unbedingt zur Maskenpflicht wieder zurückkehren.“ Sie unterstütze die Initiative einiger Schüler, trotzdem eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen: „Einige Schüler haben schon entschieden, freiwillig die Maske weiter zu tragen. Das halte ich für sehr vernünftig. Auch wäre es gut, wenn zumindest Lehrer eine Maske trügen. Sie müssen laut sprechen – und sind damit potenziell sehr ansteckend.“