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Naturschutzbeirat Seeadler könnte weitere Windräder bremsen

Büderich/Xanten · Eine neue Vorlage für den Naturschutzbeirat lässt aufhorchen: Müssen auch bestehende Windräder für den Seeadler von der Bislicher Insel abgeschaltet werden? Der Kreis sieht hohen Schutzbedarf für den Vogel auch wegen EU-Recht.

 Die Karte zeigt, wo der Seeadler von der Bislicher Insel gesichtet wurde – auch in der Nähe der bestehenden Windräder und der geplanten Mühle.

Die Karte zeigt, wo der Seeadler von der Bislicher Insel gesichtet wurde – auch in der Nähe der bestehenden Windräder und der geplanten Mühle.

Foto: dpa Infografik

Der Konflikt zwischen Naturschutz und Klimaschutz rund um den geplanten Windradbau zwischen Büderich und Ginderich verschärft sich weiter. Weil sich auf der Bislicher Insel ein Seeadlerpärchen mit Nachwuchs angesiedelt hat, ist die Genehmigung des geplanten Windrades für das Gladbecker Unternehmen SL Naturenergie unsicher. Es könnte für den Investor Klaus Schulze Langenhorst sogar noch dicker kommen: Wie aus neuen Unterlagen für den Naturschutzbeirat des Kreises Wesel hervorgeht, könnte auch der Betrieb der dort bereits bestehenden vier Windräder eingeschränkt werden. „Auch wenn der Kreis Wesel im Sinne des Klimaschutzes der Förderung erneuerbarer Energien positiv gegenübersteht, so kann in außergewöhnlichen Sonderfällen das europäische, strenge FFH-/Artenschutzrecht zur Beschränkungen der Betriebszeiten führen. Es handelt sich um einen Präzedenzfall“, schreibt der Kreis in einer Vorlage für den Naturschutzbeirat. Eine Prüfung des „situationsbezogenen Tötungsrisikos“ für das einzige in NRW bekannte Seeadler-Brutpaar sei wegen der hohen ökologischen Wertigkeit der Tiere zwingend erforderlich.