Taubenplage in Wermelskirchen Illegale Taubenfütterung am Rathaus

Wermelskirchen · Das Taubenproblem in der Innenstadt nimmt zu, Ordnungsamt verfolgt das Vergehen mit Nachdruck. Tierschutzverein sieht keine „Taubenplage“. Der Taubenverein zur Umsiedlung der Tiere ist immer noch nicht gegründet.

 ◀   Ein vermeintlicher Tierschützer füttert heimlich die Tauben an dem Weg, der zum Rathaus führt.    ▶ Auch hinter den Sitzgelegenheiten hat der Unbekannte Futter verstreut. Das könnte auch Ratten anlocken.   Fotos (2): Kathrin Kellermann

◀ Ein vermeintlicher Tierschützer füttert heimlich die Tauben an dem Weg, der zum Rathaus führt. ▶ Auch hinter den Sitzgelegenheiten hat der Unbekannte Futter verstreut. Das könnte auch Ratten anlocken. Fotos (2): Kathrin Kellermann

Foto: Kathrin Kellermann

Regelmäßig morgens wiederholt sich am Rathaus das gleiche Schauspiel: In den frühen Morgenstunden stoppt ein Fahrzeug am Brückenweg, der Fahrer steigt aus und wirft kiloweise Futter für die Tauben ins Gebüsch, den Weg zum Rathaus hinunter und auch hinter die Sitzbänke. Mitarbeiter der Verwaltung haben es beobachtet, wissen um das Problem der illegalen Taubenfütterung, die dafür sorgt, dass Fußgänger an dieser Stelle besonders achtsam sein müssen, um nicht die Hinterlassenschaften einer fliegenden Taube auf den Kopf zu bekommen. Auch am Busbahnhof sei der vermeintliche Vogelschützer unterwegs, um dort Futter auszustreuen, wie Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann weiß: „Wir liegen auch regelmäßig auf der Lauer, um den Täter auf frischer Tat zu erwischen“, erzählt er. „Bisher aber noch erfolglos.“ Dennoch verfolge das Ordnungsamt das Vergehen mit Nachdruck, weil es explizit verboten sei, Stadttauben zu füttern. Schließlich sei Taubenkot nicht gänzlich ungefährlich für den Menschen. Auf festem Vogelkot können Hefepilze wachsen. Einer von ihnen, so Info des RKI, könne sogar zu einer lebensbedrohlichen Hirnhautentzündung führen. Bei Sanierungsarbeiten an Fassaden, an denen die Tauben Beobachtungsstellen, Nistplätzen und Schlafstellen eingerichtet hatten, sei es deshalb sinnvoll, einen Atemschutz zu tragen, wenn alter Taubenkot entfernt wird.