Es ist nur ein winziger, ruhiger Moment. Dann steht Daniela Gostenig hinter der Bühne – die Haare gemacht, das Makeup fertig, das kurze Kleid und die glitzernden High Heels sitzen wie eine zweite Haut – und vor der Bühne wird ausgelassen gefeiert. Es ist die Sekunde, bevor die Geigerin auf die Bühne springt, ihr Instrument anschließt und ein „Hallo“ in den vollen Club ruft. Es ist die Ruhe vor dem Sturm, das Durchatmen vor der Atemlosigkeit. Denn wenn die 41-Jährige dann erst mal auf der Bühne steht, die Bässe wummern und die Auge der Menschen und die Schweinwerfer auf sie gerichtet sind, dann tobt sich Daniela Gostenig aus. „Dann gebe ich Vollgas“, sagt sie. Dann verlangt sie dem zierlichen Instrument alles ab, dann tanzt sie, feiert und bleibt ein bisschen außer Atem zurück.