Der Neusser CDU-Chef Jörg Geerlings kritisiert, dass „in der Tendenz“ immer weniger Mitarbeiter des Spitzenpersonals des Rathauses und der kommunalen Unternehmen in Neuss wohnen.

Bürgermeister Herbert Napp hält die Diskussion für "wenig zielführend“.

Planungsdezernent Christoph Hölters wohnt noch in Krefeld, will aber nach Neuss ziehen. „Dabei bleibt es auch“, sagt er. Er suche eine geeignete Wohnung in der Neusser City.

Stadtwerke-Chef Heinz Runde, der selbst mehr als 25 Jahren von Lingen nach Neuss zog, empfiehlt: „Wer auf Residenzpflicht pocht, der sollte auch Dienstwohnungen anbieten.“

Auch Beigeordneter Horst Ferfers, der sich als „Ur-Neusser“ fühlt, mahnt: „Das ist eine persönliche Entscheidung.“

Die Diskussion amüsiert Hafen-Geschäftsführer Ulrich Gross. Er führt seit fast zehn Jahren eine Wochenendehe. Werktags wohnt er im Meertal, am Freitag geht’s mit dem letzten Flieger um 20.45 Uhr nach Hamburg und Montag um 6.45 Uhr zurück. Ausnahme letztes August-Wochenende: „Da feiere ich mit den Brasselsäck Schützenfest.“

Für SPD-Chef Benno Jakubassa wird ein „Nebenkriegsschauplatz“ eröffnet. Es sei wünschenswert, wenn Spitzenpersonal in Neuss wohne, wichtiger sei aber, „dass es gute Leistung bringt und sich engagiert.“