Leiter des Tumorzentrums im Lukaskrankenhaus Neuss „Wir gehen mit den Patienten durch dick und dünn“

Neuss · Als Onkologe weiß Ulf Reinhart, dass hinter jedem Fall ein Mensch steht, der eine Perspektive braucht. Das Tumorzentrum am Neusser Lukaskrankenhaus bietet 27 Therapieplätze.

 Für Ulf Reinhart, Leiter des Tumorzentrums am Neusser Lukaskrankenhaus, gehören Krebserkrankungen in die Hand von Spezialisten.

Für Ulf Reinhart, Leiter des Tumorzentrums am Neusser Lukaskrankenhaus, gehören Krebserkrankungen in die Hand von Spezialisten.

Foto: Andreas Woitschützke

Das Multiple Myelom ist, im Vergleich zu anderen Krebsarten, eher selten. Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 2900 Frauen und 3600 Männer neu an dieser bösartigen Erkrankung des blutbildenden Systems. Ulf Reinhart ist Sektionsleiter Onkologie und Leiter des Tumorzentrums am Lukaskrankenhaus und Spezialist für diese und andere onkologische Erkrankungen. „Wir behandeln das gesamte Spektrum bösartiger hämatologischer und onkologischer Erkrankungen“, sagt der 43-jährige, der nur wenige Straßen entfernt von seinem heutigen Arbeitsplatz im Stadionviertel aufgewachsen ist. Ausgenommen vom Behandlungsspektrum sind nur maligne Erkrankungen der Haut (sogenannte Melanome) und Hirntumore. „Hinter jedem einzelnen Fall steht ein Mensch, der eine Perspektive benötigt“, gibt der engagierte Mediziner zu bedenken und erklärt, warum Krebserkrankungen immer in die Hand von Spezialisten gehören: „Onkologie ist keine One-Man-Show. Zu einer erfolgversprechenden Diagnostik und Therapie gehören viele verschiedenen Strukturen.“ Im Tumorzentrum des „Lukas“ sind die fast alle unter einem Dach: Neben den ärztlichen Sprechstunden, bekommen die Patienten dort auch eine pflegerische Zusatzberatung, ebenso steht eine Ernährungsberaterin und eine Psychoonkologin den Betroffenen zur Seite, zudem ein sozialer Dienst, der sich auch um die Versorgung zu Hause kümmert. Eine Kooperation mit einer Praxis für Humangenetik ermöglicht eine genetische Beratung. Diese erleichtert die Diagnostik von erblich bedingten Tumorleiden. Das Gute für die oft geschwächten oder älteren Patienten: Die Wege sind kurz und alle Disziplinen eng verzahnt.