1. September 1939 Als Mönchengladbacher in den Krieg zogen

Mönchengladbach · Vor 80 Jahren überfiel Deutschland das Nachbarland Polen. In Gladbach und Rheydt begann am 1. September 1939 die Mobilmachung. Zeitzeugen aus der Heimat erinnern sich.

 Auf dem Weg in den Krieg: Soldaten und Zuschauer auf der heutigen Jenaer Straße, im Hintergrund die Gaststätte Bürgerhof.

Auf dem Weg in den Krieg: Soldaten und Zuschauer auf der heutigen Jenaer Straße, im Hintergrund die Gaststätte Bürgerhof.

Foto: Stadtarchiv Mönchengladbach

Die letzte Nacht im Frieden lag heute vor 80 Jahren schon hinter den Gladbachern und Rheydtern. Doch sie waren vorbereitet, dass etwas Schlimmes bevorstand. Seit Tagen hatten die Gladbacher und die Rheydter Zeitung über die „uneinsichtigen Polen“ geschrieben, die „unbedingt einen Krieg wollten“. Dass es genau andersherum war, und ein Verbrecherregime im Namen Deutschlands das Nachbarland Polen überfiel, das wissen wir heute. Doch damals hatte der Minister aus Rheydt für Propaganda gesorgt. So machte etwa die Rheinische Landeszeitung am 29. August 1939 mit folgender Schlagzeile auf: „Polnische Mordbrenner im Reichsgebiet. Kriegsaufmarsch der Polen an allen Reichsgrenzen.“ Im Lokalteil des Blattes zeigte die Gladbacher Zeitung am gleichen Tag ein großes Foto, dass die „Schöne niederrheinische Heimat“ zeigte.