Mutmaßlicher Mietwucher 25 Leiharbeiter aus acht Quartieren in Goch herausgeholt

Goch · Bei der Kontrolle von Unterkünften für Leiharbeiter niederländischer Firmen wurden 25 Bewohner aus ihren Unterkünften in Goch herausgeholt. Die Räume wurden versiegelt.

Der Zugriff von Polizei und weiteren Einsatzkräften geschah am Sonntag in Goch.

Der Zugriff von Polizei und weiteren Einsatzkräften geschah am Sonntag in Goch.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

(nik) Insgesamt acht Leiharbeiter-Sammelunterkünfte hatten nordrhein-westfälische und niederländische Behörden in einer gemeinsamen Aktion am Sonntag in Goch kontrolliert. Aufgabe des beteiligten Bau- und des Ordnungsamts Goch war die Begutachtung der Unterkünfte aus baurechtlicher Sicht. Sie ergab, dass für zum Teil mehrere Räume Nutzungsuntersagungen ausgesprochen werden mussten, weil Brandschutzbestimmungen nicht eingehalten werden. Die Räume wurden versiegelt. 25 Bewohnern wurde ein städtisches Obdach angeboten, dies hat jedoch keiner von ihnen in Anspruch genommen. Die Bewohner wurden unmittelbar nach der Razzia offenbar von Beauftragten ihres Arbeitgebers abgeholt. Auslöser der Kontrollaktion war eine Strafanzeige der Stadt Goch gegen die Vermieter der Objekte wegen gewerbsmäßigen Mietwuchers. Vor allem Rumänen waren betroffen, sie mussten 300 bis 400 Euro Miete für einen einfachen Schlafplatz in der Sammelunterkunft zahlen, das Geld wurde den Arbeitern direkt vom Gehalt abgezogen. Dem Vernehmen nach wurden Unterkünfte an der Mühlen-, Kalkarer, Süd- und Hülmer Straße, Voßheide, Feldstraße und Klever Straße für teils unbewohnbar erklärt.