Radfahrer leben gefährlich: Leserstimmen

Als Radfahrer kann man es wirklich niemandem recht machen... Fehlen Radwege, sind sie zugeparkt oder die Straße durch parkende Autos so schmal, dass man sich nicht mehr traut, darauf zu fahren, muss man ab und zu auf den Fußgängerweg ausweichen. Aber egal, wie rücksichtsvoll man ist - irgendein Spruch kommt immer: Klingelt man nicht (es ist nun mal kein Radweg, also erklingele ich mir auch keine Vorfahrt) erschrecken Fußgänger zu Tode und sind empört: "Warum klingeln sie denn nicht?!" Klingelt man, heißt es "Das ist kein Radweg!" Schiebt man das Rad (was übrigens deutlich mehr Platz braucht als ein "gefahrenes Rad"), gehen einige Fußgänger stur ihres Weges und machen keinen Zentimeter Platz - man ist ja Radfahrer und auf dem Fußweg unerwünscht. Ich bin selbst oft genug Fußgänger - schalte aber nicht automatisch auf "Radfahrer-Hasser" um...!

Simone Starke

Als sportliche Radlerin habe ich so einige Engstellen im Düsseldorfer Raum entdeckt.Das schlimmste sind aufgemalte und nicht bautechnisch abgegrenzte Radwege auf dem Fußgängerbürgersteig. Denn hier fährt man immer wieder um Fußgänger und plötzlich aus Einfahrten schießende Autos herum oder wird gleich zugeparkt. So z.B. auf der Oberbilker Allee. Schlimm sind auch enge, zweispurige Straßen ohne eigenen Bürgersteig. So z.B. Kopernikusstraße, Corneliusstraße oder auch Hüttenstraße. Hier werde ich nonchalant eng überholt. Das enge Überholen ist sehr gefährlich. Denn häufig ist der rechte Fahrstreifen eh in einem Besorgnis erregenden Zustand (wie z.B. Graf-Adolf-Straße Ecke Oststraße). Als Radfahrer muss man diese blitzschnell herumfahren, und landet dann fast in den vorbeifahrenden Autos.Generell wünsche ich mir Radwege, die auf der Fahrbahn. Das Krimminellste, was mir als Radfahrer unterkommt, sind allerdings überlange Omnibusse oder auch LKW mit Anhänger.

Stefanie Pulla

Ob zu Arbeitsstätte von der Lehre an oder jetzt als Rentner fahre ich heute noch täglich alle Strecken mit dem Fahrrad. Es gibt sehr viele rücksichtslose Raser, die fast ohne Abstand an einem vorbei brettern, meistens ein Handy am Ohr und nicht angeschallt. Auch wenn der Radweg zugeparkt ist, fahre ich einfach um herum es sind ja immer die gleichen unbelehrbaren Idioten . Wer aber Jahrzehnte lang sich mit dem Rad im Straßenverkehr bewegt, dem macht das nichts mehr aus.Viel viel schlimmer sind jene Radfahrer, die ohne Skrupel bei Rot weiterfahren, über den Bürgersteig in alle Richtungen rasen, besonders, wo es bergab geht und sich den Weg frei klingeln wollen. Meistens werden sie frech, wenn man nicht schnell genug zur Seite springt. Besonders brutal und rücksichtslos sind Fahrradboten.

Kurt Brand

Radfahren in Düsseldorf ist in verschiedenen Gegenden ein sehr hohes Risiko, am schlimmsten ist es dort, wo es keine Radwege gibt, enge Straßen, Autos in zweiter Reihe parken, wie z.B. in der Kölner Straße. Ein großes Problem ist auch der Weg zwischen Löricker Strandbad und Parkplatz. Dort teilen sich Fußgänger und Radfahrer den Fußweg. Da es dort keine optische Abgrenzung zwischen Fuß- und Radweg gibt, grenzt es bei schönem Wetter jedes mal an ein Wunder, dass nichts passiert. Unglücklich finde ich auch die Lösung, Fußwege für den Fahrradverkehr freizugeben (z.B. Ulmenstr.), Erstens stehen dort die Autos zur Hälfte auf dem Gehweg und wenn dann noch ein Fahrradfahrer kommt, braucht nur noch ein Kind aus dem Hauseingang kommen. Für mich als Fahrradfahrer heißt es in vielen Gegenden Augen zu und durch, die Straße ist hoffentlich breit genug. . .

Thomas Lange

Sobald Pkws/LKWs und Radfahrer auf engem Raum sich Wege teilen müssen, kommt es zu Problemen. Rücksicht von beiden Seiten sollte hierbei ein absolutes Muss sein. Gleiches gilt ebenso für Fußgänger. Als Autofahrer kann ich für meine Wohngegend nur sagen, dass Radfahrer, insbesondere die Sportler (Rennradfahrer) ständig die Straße befahren, obwohl eigene Radwege vorhanden sind. Ich kann mir denken, dass diese "Sportler" für ihre teuren Rennmaschinen einen guten Belag haben wollen, aber Verständnis habe ich dafür keines. Auch nicht dafür, dass sie sich im Pulk bewegen, und somit noch die Fahrbahn blockieren. Als Radfahrer (selten) verstehe ich die Autofahrer nicht, die bewusst Radwege blockieren, indem sie meinen, Parkfläche zu gewinnen. Auch geschieht es oft, dass man als Radfahrer einfach "übersehen" wird. Aber Respekt vor allen Radfahrern, die sich durch die Stadt bewegen. Diese Gefahr würde ich mir nicht antun. Da gehe ich lieber zu Fuß.

Christian Noack

In Düsseldorfs Innenstadtbereich zwischen Bilk und Derendorf gibt es kaum Radwege. Als Entschädigung dafür, dass man zum Beispiel von der Corneliusstraße, einer direkten Innenstadtverbindung eben, keinen Radweg abknapsen mag, hat man Nebenstraßen zu "Fahrradumleitungen" erklärt. Würde man diese als Radfahrer nutzen, hätte man ungefähr die doppelte Strecke zu fahren, was letzthin unrealistisch ist. So muß man eben sein Leben aufs Spiel setzen und möglichst selbstbewusst das Abenteuer Corneliusstraße auf sich nehmen. Warum kommt eigentlich niemand auf die Idee, diese Verkehrsader zu untertunneln? Ein solches Projekt könnte sogar eine neue bevorzugte Wohngegend - neben sicheren, direkten Radwegen - schaffen. Ach, wie überflüssig ist dagegen der Abriss des Tausendfüßlers und der Bau des Tunnels an dessen Stelle zur Pseudoöffnung des Hofgartens zur Kö oder umgekehrt, die kaum ein Bürger je forderte!

Dirk Jürgensen

1. Und wenn es Radwege gibt, parkt jemand drauf bzw. beim Wenden wird man doch erwischt. Fußgänger scheinen außerdem nicht zu wissen, dass rot=Fahrradweg. Wenn man klingelt wird man meistens nicht nur erstaunt angeschaut, sondern auch noch richtig übel angepöbelt.

Dagmar Cordes2. Parkende Autos in zweiter Reihe sind lebensgefährlich, weil dadurch der Abstand von überholenden Autos zu Radfahrern noch geringer wird.3. Autofahrer sind viel zu "sportlich" und auf "Angebertour", so dass sie sich nicht die Blöße geben können, rücksichtsvoll zu fahren (ich bin kein Autogegner, ich fahre selbst einen 3er BMW!)4. Brennpunkt Schule: nur den eigenen Nachwuchs im Kopf wird angehalten und wieder losgefahre,n ohne zu blinken und mitten auf der Strasse, es werden Türen aufgerissen ohne Blick in den Rückspiegel etc.. Man sollte an Schulen nicht nur zum Schutz der Kinder blitzen, sondern auch einmal das Verhalten der Eltern gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern unter die Lupe nehmen.

Ich bin vor zwei Jahren nach meinem Studium in Münster nach Düsseldorf gezogen. Mittlerweile versuche ich so oft wie möglich, mit dem Rad zur Arbeit in die Altstadt zu fahren. Ich bin manchmal wirklich erstaunt, warum Düsseldorf in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte aufgenommen wurde. Eine Beschilderung für Radfahrer habe ich selten gesehen. Auch in den Fällen, wo Radwege auf die Straße geführt werden entstehen Gefahren. Ein Beispiel hierfür ist die Ludenberger Straße im Bereich Pöhlenweg, wo ein Radfahrer gegenüber der Straßenbahn fast chancenlos ist. Im Bereich Prinz-Georg-Straße, Vagedesstraße und Jägerhofstraße sind die Radfahrer durch Ampelschaltung und Verkehrsführung zeitlich klar im Nachteil. Das aus meiner Sicht Schlimmste liegt jedoch nicht im direkten Einflussbereich der Stadt. Sehr viele Radfahrer nutzen die falsche Straßenseite. Dadurch kommt es zu gefährlichen Situationen. Auch das Parken auf Radwegen fällt mir immer wieder auf.

Daniel Höpker

Ich kann auch etwas zu Rücksichtslosigkeiten sagen: Ich bin schon zweimal von Fahrradfahrern auf dem Bürgersteig über den Haufen gefahren worden. Es wird viel zu schnell gefahren, selbst an nicht einsehbaren Ecken wird gerast. Die Rücksichtnahme die Fahrradfahrer als schwächere von Autofahrern erwarten, erfüllen die Fahrradfahrer gegenüber den schwächeren Fußgängern aber nicht. Komisch, diese Diskussion ist äußerst selten. An einem schönen Tag in einem Park: Eine Frau mit Kinderwagen und "frei" laufendem Kind kann nicht in Ruhe spazieren gehen, weil ständig Fahrradfahrer glauben ihren Weg freiklingeln zu müssen. Sogar Rennradler in Gruppen von ca. 8 Mann finden sich im Park auf den Spazierwegen gut aufgehoben. Ich habe es selbst beobachtet. Das soll doch hoffentlich nicht mit Toleranz gerechtfertigt werden! Nein! Inzwischen werden Rechte und Sicherheit der Fußgänger gestrichen und das ist unrecht und muß auch dringend geändert werden.

Gisela Schermuly

In Derendorf sind einige Einbahnstrassen für Radfahrer in Gegenrichtung geöffnet worden. Ich frage mich jedoch, warum diese Radfahrer dennoch die Fahrbahn nicht benutzen, sondern auf den Gehwegen radeln. Mehrfach ist es mir bereits passiert, dass beim Gang aus der Haustür mir gerade noch so ein Radfahrrambo ausweichen konnte. In der Gegend wohnen viele Ältere, es gibt dort Kindergärten und Schulen. Man wird bereits angeklingelt, wenn man auf dem Gehweg geht. Und das sind nicht unbedingt die Jüngeren, sondern ältere Radfahrer, die zum Teil in den gleichen Strassen wohnen. Ich frage mich, weshalb die Polizei nicht verstärkt Fahrradstreifen einsetzen kann, die bei diesen Rambos auch mal gebührenpflichtige Verwarnungen ausspricht. Für mich kennen Radfahrer keine Fußgänger mehr.

Armin Spiller

Insbesondere in der Innenstadt und citynahen Bereichen ist das Düsseldorfer Radwegenetz ein Flickenteppich - einige Bereiche sind extrem gefährlich. Beispiele: - Wer vom Radweg Bilker Bahnhof in Richtung Radweg Talstraße fahren möchte, der muss über die Bachstraße fahren - zwischen geparkten Autos und Straßenbahngleisen ist dort kein Platz für Radfahrer. Um die Radfahrerampel an der Bilker Allee zu erreichen, muss man im fließenden Verkehr über die Gleise der Rheinbahn-Wendeschleife fahren - lebensgefährlich!- Kein Radweg auf der Berliner Allee - dafür drei Autospuren und ein breiter Fußweg.- Kein Radweg auf der Graf-Adolf-Straße zwischen Kö und Stresemannplatz- Kein Radweg auf der Oststraße, dafür jede Menge Zweite-Reihe-Parker und Lieferverkehr - für Radfahrer extrem gefährlich.

Folker Lück

Radfahren in Düsseldorf - ein Risiko? Ja, aber für Fußgänger. Die Mehrzahl der Radfahrer wähnt sich grundsätzlich im Recht, wenn sie rücksichtslos Verkehrsregeln missachtet. Da werden Bürgersteige zu Radwegen, Fußgänger zu Freiwild und wenn man sich beschwert wird man aufs übelste beleidigt. Selbst die einfachsten Verkehrsregeln werden auf dem Fahrrad sofort zu Kann-Vorschriften. Dies nicht nur von jüngeren Radfahrern, sondern - selbst häufig erlebt - auch von älteren Fahrern. Offensichtlich sind die meisten der Ansicht, Radfahren wäre auf der Strasse so gefährlich, dass es Ihr gutes Recht sei Fußgängerwege zu nutzen. Ich selber bin schon des öfteren beinahe Opfer geworden und konnte mich in einigen Fällen nur durch einen beherzten Sprung zur Seite retten. Deshalb bin ich der Ansicht, dass Fahrräder mit Nummernschildern versehen werden solltenn. Nicht die Radfahrer sind das schwächste Glied in der Verkehrskette, dies sind nach wie vor die Fußgänger.

Wolf Bieler

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Verkehrsregeln für viele Radfahrer keine Gültigkeit haben. Der Radfahrer ist gegenüber dem Auto der Schwächere und sollte sich daher auch an die Verkehrregeln halten bzw. sich entsprechend verhalten. D.h. insbesondere Radwege benutzen und diese nicht in die falsche Richtung befahren - nachts nicht ohne Licht - nicht bei roter Ampel und vor allem einen Helm tragen. Nicht wie irre auf Gehwegen in Parks oder Fußgängerzonen unterwegs sein. Es wird Rücksichtsnahme gefordert, aber selbst Rücksicht nehmen ist für viele ein Fremdwort, dabei wäre so ein Miteinander um vieles einfacher. Mangels fehlender Radwege, auf stark befahrenen Straßen endenden Radwegen oder schlechter Radwege bin ich in dieser Stadt entweder zu Fuß, mit dem Auto oder eben mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs.

Ulrike Lébre-Fringer

Wie heißt es im 1. § in der StVo so schön: "Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird." Ach was wär' das schön wenn sich der größte Teil daran halten würde, wahrscheinlich muss dieser Paragraph den Leuten erst mal wieder in Erinnerung gebracht werden.Mittlerweile bin ich dazu übergegangen und lasse mir die Wege zu meinem Ziel mittels Radroutenplaner ermitteln, damit ich hauptteils auf Fahrradwegen unterwegs bin.Für mich sind die größten Gefahrenquellen Torausfahrten, die Fahrer möchten am liebsten mit dem Wagen bis zum Rand des Bordsteins fahren.Nerven tun mich aber auch die Geister-Fahrradfahrer die wie selbstverständlich entgegengesetzt der Fahrtrichtung auf dem Radweg fahren.

Petra Lautner

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