Rheinische Mundart Aus der Lamäng palavern

Meinung | Düsseldorf · Den Rheinländern kommt vieles französisch vor. Und das nicht ohne Grund. Denn Napoleons Erbe lebt auch heute noch in der rheinländischen Mundart weiter.

 Frankreich und Deutschland beeinflussen sich gegenseitig - so auch in der Mundart (Symbolbild).

Frankreich und Deutschland beeinflussen sich gegenseitig - so auch in der Mundart (Symbolbild).

Foto: Destination Düsseldorf

Ohne Napoleon wäre die rheinische Sprache ärmer. Denn bis heute lebt in der Mundart fort, was an französischen Einflüssen Eingang gefunden hat in Melodie und Takt des wortreichen Austauschs. Manches wird aus der Lamäng (locker aus der Hand heraus – französisch la main) vorgetragen. Wer damit seine Schwierigkeiten (Maleste!) hat, kann notfalls zum französischen Wörterbuch greifen. Aber natürlich ist das kein Mallör, wenn man nicht sofort mitbekommt, was Rheinländer meinen, wenn sie nach reichlich Speis und Trank feststellen: Ihnen sei doch ein wenig blümerant. Bloß nicht aufregen, echaffeere ist hierzulande eine echte Kunst. Was den Hiesigen am schwersten fällt, ist zu pareere. Darauf legten die Franzosen aber besonderen Wert. Gehorsam war gefordert, fast so streng wie später bei den Preußen, aber kombiniert mit Lebensfreude: Welch ein Plaisier! Wie schön ist doch ein Rangdevuh. Doch schon damals wurde vor Fisternöllchen gewarnt (direkte Übersetzung: Kinder zu Weihnachten). Wer Fisemantenche macht (jemanden im Zelt besucht), musste mit ungewollten Folgen rechnen.