Taube als Symbol in der Kunst Ein himmlisches Tier auf Erden

Als Verkörperung des Heiligen Geistes ist die Taube in vielen Kunstwerken präsent, als Zeichen der Friedens- und Abrüstungsbewegung erlangte sie im 20. Jahrhundert neue Popularität. Woher stammt das Symbol, und wo kommt es vor?

 Hans Memling stellte in seinem Bild „Die Verkündigung“ den Heiligen Geist in Marias Zimmer als Taube dar.

Hans Memling stellte in seinem Bild „Die Verkündigung“ den Heiligen Geist in Marias Zimmer als Taube dar.

Foto: Wikimedia Commons

Kein christliches Fest kommt ohne Symbole aus, und nicht wenige davon sind Tiere: Das Osterlamm als die Verkörperung der Unschuld, Reinheit und schließlich der physischen Auferstehung Jesu. Das Pfingstfest hat den Pfingstochsen, dessen Prozession durch süddeutsche Bergdörfer vor dem Almauftrieb an antike Opferrituale erinnert – so wurde das Tier nach dem blumengeschmückten Umzug noch bis ins 19. Jahrhundert geschlachtet. Und noch ein weiteres, ehemaliges Opfertier hat Einzug in die christliche Symbolik gehalten: die Taube. Sowohl in der sakralen als auch der weltliche Kunst hat sie seit Jahrtausenden ihren Platz, und bis heute inspiriert sie Künstler, die sie in neue Kontexte setzen und dem Taubensymbol so zu neuer Bedeutung verhelfen.