Kamp-Lintfort Muezzin-Ruf als Zeichen der Solidarität

Kamp-Lintfort · Ab Freitag nächster Woche wird an drei Moscheen in Kamp-Lintfort öffentlich zum Gebet aufgerufen. Die Stadt hat dies für die Zeit des Versammlunghsverbots während der Corona-Krise ausnahmsweise zugelassen.

 Die Moschee der bosnischen Gemeinde an der Haarbeckstraße.

Die Moschee der bosnischen Gemeinde an der Haarbeckstraße.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Allahu akbar, Gott ist groß: Der Ruf des Muezzin soll am 24. April von drei Kamp-Lintforter Moscheen weithin zu hören sein. „Für uns ist dies ein Zeichen der Solidarität in der Corona-Krise“, sagte am Freitag Mustafa Klanco, Imam der Bosnischen Gemeinde, wo die Idee geboren wurde. Sie brachte die Idee in den Kamp-Lintforter Theologenkreis ein, an dem Vertreter fast aller Kirchen und Moscheevereine der Stadt teilnehmen. Auf seine Initiative hin habe „sich die Stadt Kamp-Lintfort in der guten Tradition des Dialogs und Miteinanders der Religionen in unserer Stadt ausnahmsweise damit einverstanden erklärt, dass die muslimischen Gemeinden freitags um 13.40 Uhr den sogenannten Ezan-Ruf (Gebetsruf) erschallen lassen dürfen, um ihre Gläubigen zum Gebet zu rufen“, sagte Marcus Bastek von der Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde als Sprecher des Theologenkreises. „Wir haben gerne informell unser Einverständnis gegeben“, sagte der zuständige Dezernent der Stadt, Christoph Müllmann. Seit vielen Jahren gebe es in Kamp-Lintfort eine gute Zusammenarbeit zwischen den Konfessionen und Kirchen in der Stadt – und immer wieder auch gemeinsame Aktionen in besonderen Aktionen. „Das war beim elften September so und beim Irakkrieg“, sagte Müllmann.“ Und eben auch jetzt.