Von der Stadt aufs Land Die neuen Pioniere

Immer mehr Städter träumen davon, naturnäher zu leben. Viele schreckt aber ab, dass sie auf einige Bequemlichkeiten verzichten müssen. Im westfälischen Altena haben 15 Großstädter ein halbes Jahr getestet, wie sich der Alltag auf dem Land anfühlt.

 Erprobten das Landleben in Altena: Oliver Vidmar und Christina Quast.

Erprobten das Landleben in Altena: Oliver Vidmar und Christina Quast.

Foto: Jörg Isringhaus

Als Großstädter auf dem Land zur Ruhe kommen, im besten Falle zu sich selbst, fernab des ewigen Getriebes. Mal durchatmen, vielleicht sogar im eigenen Häuschen, das in der Metropole niemand mehr bezahlen kann. Davon träumen immer mehr Menschen. Gisela Möller zum Beispiel. Seit 40 Jahren lebt die Personalentwicklerin in Berlin, nun zieht sie es zurück in die Kleinstadt. Weil aber Traum und Realität oft auseinanderklaffen, wollte sie erst einmal schnuppern an ihrer Zukunftsvision, ohne großes Risiko. Das Projekt „Summer of Pioneers“ und die Stadt Altena haben ihr das ermöglicht, ihr und 14 weiteren Großstadtmüden. Ein halbes Jahr durften sie in dem südwestfälischen Städtchen vergünstigt wohnen und arbeiten, um im Gegenzug die Gemeinde mit ihren Ideen zu bereichern. Möller hat es gefallen. „Sogar besser, als ich dachte“, sagt die 58-Jährige. „Es trägt, in der Kleinstadt zu wohnen.“