Comeback des Torhüters muss warten Neuer nicht im Bayern-Kader für das Stuttgart-Spiel

München · Der seit acht Monaten verletzte Torhüter wird in dieser Saison nicht mehr in der Bundesliga zum Einsatz kommen. Für das Pokalspiel am 19. Mai ist noch keine Entscheidung gefallen.

 Manuel Neuer wird dieses Saison nicht mehr für die Bayern spielen. (Archivfoto).

Manuel Neuer wird dieses Saison nicht mehr für die Bayern spielen. (Archivfoto).

Foto: dpa/Sven Hoppe

Nationaltorhüter Manuel Neuer muss weiter auf sein Comeback bei den Bayern warten: „Tatsache ist, dass Manuel am Samstag beim letzten Heimspiel gegen den VfB Stuttgart noch nicht im Kader stehen wird. Für das Pokalfinale ist die Entscheidung hingegen noch offen“, sagte Trainer Jupp Heynckes laut einer Mitteilung des Vereins.

Zuvor hatte der „Kicker“ berichtet, dass Heynckes in beiden Spielen auf den seit September verletzten Kapitän verzichtet. Dem widersprach Heynckes in der Vereins-Mitteilung vom Mittwoch. Am 19. Mai spielen die Münchner in Berlin gegen Eintracht Frankfurt um den DFB-Pokal.

Seit acht Monaten kein Spiel für Neuer

Sollte Neuer im Cup-Endspiel nicht zum Einsatz kommen, könnte er nach seinem Mittelfußbruch frühestens am 2. Juni im vorletzten Testspiel der Nationalmannschaft vor der WM gegen Österreich ein Comeback feiern. Sechs Tage später steht in Leverkusen noch eine Partie gegen Saudi-Arabien an. Bundestrainer Joachim Löw nominiert am kommenden Dienstag seinen vorläufigen Kader für das Turnier vom 14. Juni bis 15. Juli in Russland. Ein Neuer-Comeback noch vor der Nominierung ist für Löw keine Bedingung für dessen Berücksichtigung.

Neuer selbst hatte seine WM-Teilnahme zuletzt offen gelassen. „Das kann ich heute noch gar nicht sagen“, sagte er angesprochen auf eine mögliche WM-Teilnahme. „Ich fühle mich bei den Sachen, die ich bisher mache, sehr wohl und bin sehr zufrieden“, sagte er. „Es hat alles vernünftig reagiert und ich werde Step by Step weiter versuchen, an mir zu arbeiten.“ Neuer sagte aber auch, dass er sich nicht vorstellen könne, ohne Spielpraxis zur WM zu fahren. Der 32 Jahre alte Keeper hat seit September 2017 nach seinem dritten Mittelfußbruch kein Spiel mehr bestritten.

Kein Auftritt mehr vor der WM-Kader-Nominierung

Die vagen Aussagen Neuers am Dienstagabend bei der Trikotpräsentation des deutschen Fußball-Meisters lassen vermuten, dass der Torhüter selbst rätselt. Im fortgeschrittenen Profifußballeralter von 32 Jahren weiß Neuer, dass eine Fehleinschätzung zum Comeback-Zeitpunkt schwerwiegende Folgen für seinen linken Problemfuß haben könnte. Möglicherweise könnte eine neue Verletzung die Laufbahn verkürzen oder schlimmstenfalls vorzeitig beenden.

„Ich denke, dass der Austausch zwischen mir und den Ärzten sehr gut ist. Und ich denke, dass ich ihnen vertrauen kann. Ich kann dann auch nach den Absprachen meinem Körper sehr gut vertrauen. Das Wichtige für mich ist, dass es mich nicht aus der Ruhe bringt“, erklärte der seit September verletzte Torwart. Er wolle die richtige Entscheidung treffen, „auch für die Fußball-Republik Deutschland“. Im Unterton klang bei seinen Antworten eine gewisse Skepsis mit.

Den Zeitpunkt seiner Rückkehr in den Spielbetrieb stuft Neuer offiziell nicht als wichtig ein. Die letzte Chance vor Löws Bekanntgabe des vorläufigen WM-Kaders am 15. Mai in Dortmund ist mit dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart dahin.

„Aber das ist jetzt auch für mich nicht ausschlaggebend“, sagte Neuer vor der Bekanntgabe der Heynckes-Entscheidung. Am Dienstag hatte Neuer „Teile“ des Mannschaftstraining absolviert.

Comeback für Löw keine Bedingung

Für Löw ist ein Neuer-Comeback noch vor der Nominierung keine Bedingung für Neuers Berücksichtigung für das Turnier vom 14. Juni bis 15. Juli in Russland. „Dass er spielen muss, da gibt es keine Deadline“, sagte Teammanager Oliver Bierhoff.

Am 2. Juni könnte Neuer im vorletzten Testspiel vor der WM in Klagenfurt gegen Österreich ein Comeback im DFB-Tor feiern. Sechs Tage später steht eine Partie gegen Saudi-Arabien in Leverkusen an. Ohne Spielpraxis wäre aber auch für den Welttorhüter selbst ein WM-Kaltstart am 17. Juni in Moskau gegen Mexiko kaum vorstellbar.

Löw könnte zunächst auch mit vier Torhütern ins WM-Trainingslager reisen. Neben Neuer sind der gesetzte Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) sowie Kevin Trapp (Paris Saint-Germain) und Bernd Leno (Bayer Leverkusen) die Kandidaten. Eine WM-Rolle als Nummer 2 schloss Neuer nicht aus, auch wenn sie schwer vollstellbar scheint.

(dpa)
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