Inselstaat benötigt nun 23 Milliarden Euro Zypern-Rettung wird sechs Milliarden Euro teurer
Brüssel/Nikosia · Die Rettung des gestrauchelten Euro-Landes Zypern wird teurer als zunächst gedacht. Statt sieben muss Zypern selbst jetzt 13 Milliarden Euro aufbringen, wie aus dem Entwurf des Rettungsabkommens hervorgeht. Insgesamt sind nun 23 Milliarden Euro nötig.
Hinzu kommen wie geplant neun Milliarden von den EU-Partnern und eine Milliarde Euro vom Internationalen Währungsfonds. Als Grund für die zusätzlichen Kosten von sechs Milliarden Euro nennt das Papier die verschlechterten Aussichten des Landes auf eine wirtschaftliche Erholung.
Die Troika aus Europäischer Union (EU), Europäischer Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) hatte das Rettungspaket im März mit dem kleinen überschuldeten Inselstaat vereinbart. Zypern muss dafür auch den überdimensionierten Bankensektor reduzieren und Sparmaßnahmen ergreifen.
Zypern soll die Milliardensummen über Privatisierungen, den umstrittenen Abschlag auf Sparguthaben von mehr als 100.000 Euro sowie Goldverkäufe, neue Steuern und andere Maßnahmen aufbringen.
Allerdings zeigen die Erfahrungen aus dem krisengeschüttelten und mit milliardenschweren Hilfskrediten aus Brüssel gestützten Griechenland, dass gerade die Privatisierungen viel weniger einbringen als erhofft.
Beobachter rechnen deshalb bereits jetzt damit, dass Zypern weitere Hilfskredite brauchen wird.