S-Bahnen im Raum Köln betroffen Mehrere Zugausfälle wegen hoher Krankenstände

Köln/Düsseldorf · Bei der Bahn gibt es erneut Zugausfälle wegen hoher Krankenstände, insbesondere bei einigen S-Bahn-Linien im Raum Köln. Nicht alle Ausfälle können aufgefangen werden. Welche Linien betroffen sind.

 Viele S-Bahnen im Raum Köln fuhren am Mittwoch nicht. Grund waren hohe Krankenstände bei der Bahn.

Viele S-Bahnen im Raum Köln fuhren am Mittwoch nicht. Grund waren hohe Krankenstände bei der Bahn.

Foto: dpa/Marcus Brandt

Zugausfälle bei der Deutschen Bahn (DB) gibt es in letzter Zeit häufiger: Erst für Mitte Mai hatte die EVG einen 50-Stunden-Streik angekündigt, der dann kurzfristig wieder abgesagt wurde. Ende April legte die DB halbtags den Fernverkehr lahm, da die EVG zum Streik aufgerufen hatte. Und Ende März waren sogar Fern- und Regionalverkehr der Bahn sowie der Nahverkehr von einem Streik betroffen.

Nun gibt es erneut Zugausfälle bei der Deutschen Bahn: Wegen hoher Krankenstände fallen einige S-Bahn-Verbindungen im Raum Köln aus. Betroffen ist die Linie S 6, die zwischen Köln und Essen fährt. Auch auf der Linie der S 12 zwischen Köln und Au (Sieg) sowie der Linie S 19 zwischen Au (Sieg) und Düren kommt es vorübergehend zu Einschränkungen und zu „Ausfällen auf dem gesamten Laufweg“, wie die DB auf ihrer Website mitteilt.

Auf Anfrage unserer Redaktion schreibt ein Sprecher der Deutschen Bahn: „Bei uns spiegelt sich der Krankenstand wieder wie bei allen Unternehmen in Deutschland. Daher kann es an der einen oder anderen Stelle zu geringen Einschränkungen im Zugverkehr kommen. Hierüber informieren wir, aktuell über den Streckenagenten, beziehungsweise über zuginfo.nrw.“

Weiter heißt es: „Dort, wo Zugverbindungen ausfallen müssen, gibt es in aller Regel parallellaufende Linien und alternative ÖPNV-Angebote. Wir versuchen, kurzfristig Ersatz für erkrankte Mitarbeitende zu finden.“

Die DB führe seit Jahren schon die laufende Joboffensive auf Rekordniveau fort und stelle auch zusätzlich Personal ein. So würden 2023 mehr als 25.000 neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt. „Darunter sind auch 5500 Nachwuchskräfte – das ist ein neuer Rekord“, heißt es von der Bahn.

Trotz Neueinstellungen und derzeit 180 Auszubildenden könne nicht jeder Zugausfall ersetzt werden. „Auch eine flexible und vorausschauende Personalplanung kann die aktuelle gesundheitliche Lage nicht immer ausgleichen“, schreibt der Sprecher.

Am Dienstag ist in Fulda die vierte Verhandlungsrunde zwischen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der Deutschen Bahn gestartet. Bis einschließlich Donnerstag wollen der Konzern und die Gewerkschaft dabei über höhere Tarife für rund 180.000 Konzernbeschäftigte sprechen. Konkret fordert die Gewerkschaft mindestens 650 Euro mehr Lohn oder zwölf Prozent für die oberen Einkommen, außerdem eine Laufzeit von zwölf Monaten. Sollten die Parteien weiterhin keine Lösung finden, drohen erneute Warnstreiks oder gar eine Urabstimmung der EVG über unbefristete Streiks.

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