Vor dem Börsenstart Rocket Internet schöpft Preisspanne aus

Berlin · Der zweite Teil der großen Internet-Börsenwoche in Frankfurt kann beginnen: Rocket Internet setzte den Preis für seine Aktie am oberen Ende der festgelegten Spanne an. Zalando gelangen zuvor beim Börsendebüt allerdings keine Kursgewinne.

 Rocket Internet hat den Börsenstart um eine Woche vorgezogen, nachdem Verhandlungen mit den Investoren vorzeitig abgeschlossen werden konnten.

Rocket Internet hat den Börsenstart um eine Woche vorgezogen, nachdem Verhandlungen mit den Investoren vorzeitig abgeschlossen werden konnten.

Foto: dpa, brx jhe

Die Startup-Schmiede Rocket Internet hat den Ausgabepreis für ihre Aktie bei 42,50 Euro festgelegt. Das teilte das Berliner Unternehmen am Mittwochabend mit. Der Preis liegt damit am oberen Ende der Preisspanne von 35,50 Euro bis 42,50 Euro. Rocket Internet dürfte damit rund 1,6 Milliarden Euro erlösen und zum Börsenstart am Donnerstag rund 6,7 Milliarden Euro wert sein.

Rocket Internet hatte den Börsengang um eine Woche vorgezogen, nachdem die Platzierung der Aktien bei Investoren vorzeitig abgeschlossen worden war. Nach Ablauf aller Sperrfristen sollen rund 24 Prozent der Aktien von Rocket Internet an der Börse gehandelt werden. Der Rest gehört den Samwer-Brüdern, die das Unternehmen 2007 gegründet haben, sowie anderen Investoren wie zum Beispiel der schwedischen Kinnevik-Gruppe, United Internet und dem US-Milliardär Len Blavatnik.

Am Mittwoch war der mit Rocket Internet verwandte Online-Modehändler Zalando an der Börse gestartet. Die Aktie kam nach einem anfänglichen Kurssprung am Ende aber nicht über den Ausgabepreis von 21,50 Euro hinaus. Zalando ist damit 5,35 Milliarden Euro wert. Das Unternehmen hatte im Gegensatz zu Rocket die Preisspanne von bis zu 22,50 Euro nicht ganz ausgeschöpft.

Bei beiden Unternehmen sind die Internet-Investoren Oliver, Marc und Alexander Samwer Großaktionäre. Die Brüder hielten dort bisher die Mehrheit. Oliver Samwer ist der Chef. Nach dem Börsengang wird der Samwer-Anteil auf knapp 40 Prozent sinken. Bei Zalando gehören ihnen nach dem Börsengang noch fast 15 Prozent.

Das Rocket-Geschäftsmodell ist es, junge Internet-Unternehmen zu etablieren. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Online-Handel und Dienstleistungen. Die Startup-Produktion ist wie am Fließband organisiert, ein Geschäftsmodell wird schnell in verschiedenen Ländern an den Start gebracht. Mittlerweile ist Rocket Internet mit rund 50 Firmen in 116 Ländern aktiv.

Bei dem Börsengang werden 32 951 177 neue Aktien ausgegeben plus 4 941 176 als Mehrzuteilung für die begleitenden Banken. Mehrere Investoren hätten sich bereits verpflichtet, Rocket-Aktien zum Angebotspreis im Wert von 582,5 Millionen Euro zu erwerben, hieß es.

(dpa)
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