Umsatz stürzte um 23 Prozent Yahoo verliert gegen Google weiter an Boden

San Francisco (RPO). Google-Konkurrent Yahoo gerät immer weiter ins Hintertreffen. Zwar stieg der Gewinn des Internet-Unternehmens im zweiten Quartal 2011 um elf Prozent auf 237 Millionen Dollar (167 Millionen Euro). Doch stürzte der Umsatz um 23 Prozent auf 1,23 Milliarden Dollar (867 Millionen Euro), wie Yahoo am Dienstagabend in San Francisco mitteilte.

Google - neue Dienste und Services 2011
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Zum Vergleich: Google steigerte im gleichen Quartal den Umsatz um 32 Prozent auf neun Milliarden Dollar. Der Gewinn wuchs um 36 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar.

Unternehmenschefin Carol Bartz gerät durch diese Entwicklung weiter unter Druck. Sie bezeichnete das Quartalsergebnis als "Mischung aus guten, ermutigenden und zugleich aus unbefriedigenden" Entwicklungen. Den Umsatzrückgang führte sie auch auf eine Umstrukturierung und Entlassungen im Anzeigenverkauf im Juni zurück: "Wir hatten nicht genug Verkäufer bei den großen Kunden", sagte sie.

Bartz hatte 2009 das Ruder bei Yahoo übernommen, nachdem ein Übernahmeversuch durch Microsoft an der ablehnenden Haltung ihres Vorgängers, des Firmen-Mitgründers Jerry Yang, gescheitert war.

Die 62-jährige Managerin handelte 2009 einen Deal mit Microsoft aus, nachdem Yahoo inzwischen die Microsoft-Suchmaschine Bing anstelle der eigenen Technik für die Internetsuche nutzt, das Anzeigengeschäft aber selbst betreibt.

Managerin Bartz unter Druck

Nach Einschätzung von Analysten hat sich der Wechsel an der Spitze für Yahoo bisher nicht ausgezahlt. Das Unternehmen weist zwar höhere Gewinne aus - jedoch nur aufgrund von Entlassungen, der Aufgabe von Dienstangeboten und anderer Sparmaßnahmen.

Die Vereinbarung mit Microsoft kostet Yahoo zudem einen Anteil von zwölf Prozent an den Einnahmen aus dem Anzeigengeschäft. Die herausgerechnet, fiel der Umsatzrückgang mit netto fünf Prozent zwar geringer aus. Dennoch bleibt, dass Konkurrent Google seit Jahren und auch im letzten Quartal deutlich zulegen kann. Um inzwischen zieht auch das soziale Netzwerk Facebook immer mehr große Werbekampagnen an sich, die früher an Yahoo gegangen wären.

(apd/ila)
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