Berlin Schäuble lenkt bei Streit um Kapital für Gründer ein

Berlin · Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat offenbar in einem koalitionsinternen Streit eingelenkt, bei dem es um Steuerlasten für Jungunternehmen und deren Investoren geht. Darauf deutet ein "Eckpunktepapier Wagniskapital" hin, das unter gemeinsamer Federführung des Finanz- und Wirtschaftsministeriums erarbeitet wurde. Darin heißt es, man werde "in jedem Fall sicherstellen, dass für die Finanzierung von jungen, innovativen Unternehmen keine neuen Belastungen entstehen".

Es geht um eine Besteuerung der Gewinne aus der Veräußerung von Klein-Beteiligungen an Kapitalgesellschaften von unter zehn Prozent. Ursprünglich hatte Schäuble geplant, diese Veräußerungsgewinne grundsätzlich zu besteuern. Start-up-Firmen sowie die SPD und Teile der Union hatten Schäuble kritisiert. Seine Pläne für diese sogenannten Streubesitzbeteiligungen könnten die ohnehin schon großen Finanzierungsprobleme von jungen, innovativen Firmen noch vergrößern, lautete der Vorwurf.

Streubesitzbeteiligungen an Jungunternehmen werden von Gründern, ihren Finanzierungspartnern ("Business Angels") sowie Investoren oft über Kapitalgesellschaften gehalten. Wie die neue Regelung aussehen soll, ist unklar. Allerdings heißt es, die Regierung werde bei einer "möglichen gesetzlichen Regelung" dafür sorgen, dass die Ausnahme für Jungunternehmen europarechtlich zulässig ist.

(rtr)
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